Beim Sattelfest auf dem Zellertal-Radweg werden die wenigen Teilnehmer, die dem Wetter trotzen, mit einem vielfältigen Gastronomieprogramm an 29 Stationen belohnt.
Von Sophia Rishyna
Radtour mit Regenjacke: Den herbstlichen Temperaturen trotzen nur wenige Radfahrer beim Sattelfest durchs Zellertal.
(Foto: BilderKartell/Ben Pakalski)
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MONSHEIM/MARNHEIM - Es hätte so schön sein können. 30 Kilometer durchs Zellertal radeln, vorbei an pfälzischen und rheinhessischen Ortschaften mit malerischen Landschaften. Ein Ausflug für die ganze Familie, mit Freunden oder zu zweit, im Einklang mit der Natur. Stattdessen kam es für viele, die dem Sonntag entgegengefiebert hatten, dann doch etwas anders: Nicht enden wollender Regen, mal nieselnd, mal einem Sturzbach gleich, und ein Temperatursturz um bis zu zehn Grad machte der fröhlichen Tour einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Einige Fahrer ließen sich vom Wetter aber nicht entmutigen und stiegen dann doch aufs Rad – ausgerüstet mit Regencape und festem Schuhwerk.
In die Radler, die hart im Nehmen waren, setzten Sofia und Lisa Weller von „Weller’s Weinhäusel“ ihre Hoffnungen. Direkt am Parkplatz der Zellertalschule in Harxheim hatten sie ihr Zelt aufgeschlagen. Die familiär geführte Gaststätte aus Einselthum nahm dieses Jahr zum ersten Mal mit einem eigenen Stand teil. Für die hungrigen und durstigen Radfahrer gab es bei „Weller’s Weinhäusel“ Brezel, Obstsalat, Wein und Kaffee. „Angesichts der Temperaturen hätten wir auch Glühwein mitbringen können“, sagte Sofia Weller schmunzelnd. Als Mitbringsel für die weniger Wetterfesten daheim waren die hausgemachten Marmeladengläschen der Wellers gedacht, sowie der „Z-Secco“, ein Cuvée aus pfälzischen und rheinhessischen Weinen des Zellertals, den es auch an den anderen Stationen gab.
Unabhängig davon, wie rege es genutzt wurde, war das Angebot der Gastronomen und Winzer beim Sattelfest ein Beachtliches. Wer in Monsheim losradelte, konnte sich am Umzug erfreuen, der am Nachmittag stattfand. Auch das Heimatmuseum sowie das „Café Noisette“ luden ein zum Besuch. In Wachenheim buhlten gleich fünf Stationen um die Radler: das Weingut Schüttler, das Weingut „Westwind Weine“, der Hof Hoppe, das Café „Zum alten Zollhaus“ und das Autohaus Stabel, das sogar morgens und abends noch je zwei Stunden länger geöffnet war.
NÄCHSTER TERMIN
Das nächste Sattelfest auf dem Zellertal-Radweg findet am Sonntag, 13. September 2020, statt.
In Niefernheim ließ es sich bei den Weingütern Bremer, Puder oder Schwan einkehren – bei Letzterem gab es sogar eine Fahrrad-Servicestation. Das Weingut Janson-Bernhard in Harxheim lud zum Grillen ein, auf dem Weg nach Albisheim hatte sich das Weingut Olaf Bescher positioniert. Im Ort selbst wartete der Obsthof Enders mit Live-Musik und Infostationen auf. Ebenfalls in Albisheim hatten das Biberstübchen und das Re(b)fugium für die Gäste geöffnet. Angekommen in Marnheim ließ man sich entweder im Dorf-Café im Haus Frank oder dem Restaurant „Deutsches Haus“ nieder. Für kulturelles Programm sorgte eine Besichtigung des Glockenturms oder ein Ausflug zur Kerwe.
Zwar am Rande des Radwegs gelegen aber dennoch einen Abstecher wert waren Mölsheim mit der „Weinrast mit Weitblick“ und der Gutsschänke „Alte Brennerei“, Zell mit dem Heimatverein sowie Einselthum mit seiner Wanderhütte.