Planung für Wohnmobil-Stellplätze in Flörsheim-Dalsheim
Von Ali Reza Houshami
Hinter dem Bürgerhaus in Flörsheim-Dalsheim werden bald Wohnmobilreisende einen Stellplatz vorfinden. Rund 450 000 Euro kostet das Projekt, der Startschuss für das Vorhaben steht kurz bevor. Foto: photoagenten/Ben Pakalski
( Foto: photoagenten/Ben Pakalski)
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FLÖRSHEIM-DALSHEIM - Ein hochwertig ausgestatteter Wohnmobil-Stellplatz in Flörsheim-Dalsheim soll weitere Touristen in die Region locken. Vor allem Freunde des edlen Tropfens, die bundesweit mit ihren Karossen unterwegs sind, um Weinfeste zu besuchen und an Weinproben teilzunehmen, sollen in der Doppelgemeinde einen Schlafplatz vorfinden. Bis die ersten Wohnmobile Station machen können, wird es nicht mehr lange dauern. Denn auf dem Gelände, das sich zwischen dem Bürgerhaus und den Bahngleisen befindet, soll demnächst gearbeitet werden. Im Frühjahr könnte es soweit sein.
Für das rund 450 000 Euro teure Projekt wurde zuletzt die finanzielle Frage geklärt, informiert VG-Bürgermeister Ralph Bothe (SPD). Im Herbst vergangenen Jahres war der Bescheid eingegangen, dass das Vorhaben mit 150 000 Euro bezuschusst wird. Dabei handelt es sich um Mittel des Leader-Programms der EU – ein Fördertopf, der unter anderem für Projekte in der Region „Rhein-Haardt“ vorgesehen ist (siehe Infokasten). Die restlichen 300 000 Euro trägt die VG über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Südlicher Wonnegau“.
Lärmgutachten wurde bereits erstellt
Um die Baugenehmigung zu erhalten, sei bereits ein Lärmgutachten erstellt worden, berichtet Bothe. Als nächstes muss ein naturschutzrechtlicher Begleitplan her. Schließlich muss auf der Freifläche als erstes der Wildwuchs zurückgeschnitten werden, was noch bis Ende Februar möglich ist. In der trockenen Jahreszeit sollen die Erdarbeiten folgen. Dann werden unter anderem die Kabel und Leitungen verlegt.
FÖRDERREGION „RHEIN-HAARDT“
Der Förderregion „Rhein-Haardt“ gehören die Verbandsgemeinden Monsheim, Grünstadt-Land, Hettenleidelheim und Freinsheim sowie die Stadt Grünstadt an.
Bis 2020 stehen Fördermittel von insgesamt 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Sie setzen sich zusammen aus EU-Geldern, Zuschüssen des Landes sowie aus zehn Prozent Eigenmitteln der Kommunen, die zur Förderregion gehören.
Gefördert werden öffentliche wie auch private Vorhaben.
Umrahmt von einem Zaun sollen auf dem begrünten Gelände am Ende zwischen 12 und 15 Wohnmobile Platz finden. Jedes der Stellplätze soll dann über einen Elektro-Anschluss verfügen, ein WLAN-Netz soll es ebenso auf dem Platz geben. Die Duschen und die WC-Anlagen werden in einem festen Gebäude zu finden sein. Nach dem Motto „wenn, dann richtig“ soll der Wohnmobil-Stellplatz modernen Standards entsprechen, um sich von der Konkurrenz abheben zu können, so Bothe.
Dann sei es nur eine Frage der Zeit, bis sich herumspreche, dass man in Flörsheim-Dalsheim gut übernachten könne. Und das käme nicht nur den Winzern und Gaststätten zugute, sondern auch ganz Rheinhessen, so Bothe. „Wenn wir uns als Touristenregion weiter entwickeln wollen, müssen wir auch die entsprechenden Standards bieten“, ist der VG-Bürgermeister überzeugt. Diese Ansicht teilt auch der Ortsbürgermeister von Flörsheim-Dalsheim, Volker Henn (FWG).
Rund zehn Jahre sei es her, dass die Doppelgemeinde erstmals mit einem Wohnmobil-Stellplatz geliebäugelt habe, berichtet Henn. Schon damals habe man auf dem Schirm gehabt, dass der Bedarf da sei. „Ein Blick über den Tellerrand genügte, um festzustellen, dass es nicht so viele Wohnmobil-Stellplätze in der Gegend gibt“, erzählt Henn. Und wenn doch, dann seien diese in privatem Besitz beziehungsweise nicht mehr auf dem neuesten Stand. „Wir freuen uns umso mehr, dass das Projekt jetzt umgesetzt wird“, so der Ortschef.
Ein Kooperationsprojekt mit Grünstadt und Freinsheim
Das Projekt wird in Kooperation mit den Städten Grünstadt und Freinsheim realisiert, die im Landkreis Bad Dürkheim zu finden und ebenfalls Teil der Leader-Region Rhein-Haardt sind. Dort werden nach dem gleichen Konzept Stellplätze für Wohnmobilisten geschaffen, wodurch sich Henn eine Verbindung in die Pfalz verspricht.
Jutta Peth vom Weingut und Gästehaus Peth kann bestätigen, dass immer wieder Kunden mit dem Wohnmobil angereist kommen und nach einem Stellplatz im Flörsheim-Dalsheim suchen. Auch im Weingut Keller schauen immer mal wieder Weinliebhaber mit ihren großen Karossen vorbei. Zwar seien es nicht so viele. „Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Nachfrage steigt, sobald das Angebot da ist“, ist Julia Keller überzeugt. Schließlich sei auch der Wohnmobil-Stellplatz in Westhofen immer gut besucht.
Keller ist sich zudem sicher, dass der Wohnmobil-Stellplatz nicht nur den Winzern zugutekommt, sondern auch den Gastronomiebetrieb ankurbeln wird.