Kontrovers diskutierte der Gemeinderat über eine Ladestation für E-Bikes. Eine Mehrheit sprach sich dafür aus, und zwar für die 2000 Euro teure Variante.
Von Karl M. Wirthwein
E-Bikes sollen künftig auch in Hamm auftanken können. Die geplante Ladestation kostet 2000 Euro.
(Archivfoto: Stadt Alzey)
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HAMM - Braucht Hamm tatsächlich eine E-Bike-Ladestadion? Der Gemeinderat war sich in seiner vergangenen Sitzung uneins. Die SPD hatte in einem Antrag den Vorschlag unterbreitet, eine elektronische Tankstelle neben dem „Fenster zum Wörth“ am Rathaus zu installieren. Der Landdamm werde schließlich gerade in der warmen Jahreszeit von vielen Fahrradfahrern benutzt, und E-Bikes seien nun mal im Trend.
Deshalb hatte sich Ortsbürgermeister Helmut Seibel (FDP) Angebote vom Energieversorger EWR kommen lassen. Zwei Geräte standen daraufhin zur Wahl. Während das preiswerte Gerät für rund 300 Euro an der Mauer des Rathauses angebracht werden müsste, schlägt das teure Modell mit fast 2000 Euro zu Buche und stünde als freie Zapfsäule auf dem Platz. Der Aufbau, Anschluss und Betrieb müsste durch eine Elektrofachkraft durchgeführt werden. Zusätzlich benötigt das Modell einen externen Stromanschluss, der weitere Kosten verursachen würde.
Einige Ratsmitglieder befürchten eine Fehlinvestition, weil E-Biker diesen Service nicht nutzen würden, schließlich gebe es bereits in Rheindürkheim und auch Eich elektronische Zapfsäulen. Auch im Hinblick auf den Haushalt, der rote Zahlen aufweist, kritisierten Ratsmitglieder die Anschaffung.
Vonseiten der SPD wurde nochmal deutlich gemacht, dass eine E-Bike-Station ein Pluspunkt für die Gemeinde wäre. Der Landdamm in Hamm liege direkt auf der Fahrradroute. Weiterhin denken die Sozialdemokraten an eine weitere Aufwertung des Platzes mit einem eventuellen kleinen gastronomischen Angebot. Doch das ist eher Zukunftsmusik.
Nach kontroverser Diskussion sprachen sich von 16 Ratsmitgliedern zwei gegen die E-Bike-Ladestation aus. Fünf enthielten sich der Stimme. Somit wurde der Antrag mehrheitlich angenommen. Die Entscheidung fiel für die freie Zapfsäule.
Auf der Tagesordnung der Sitzung stand außerdem das Thema Zweitwohnungssteuer. Die müssen künftig Personen mit zweitem Wohnsitz in Hamm an die Gemeinde entrichten. Ende 2018 hatte der Gemeinderat bereits den Grundsatzbeschluss zur Einführung gefasst. Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, eine entsprechende Satzung zu erstellen. Die wurde dem Rat nun vorgelegt, der sie einstimmig absegnete.
Auch stand der Friedhof wieder auf der Tagesordnung. Das Gremium hatte in der jüngsten Vergangenheit die Schließung des Grabfeldes A beschlossen. Im Nachgang wurde festgestellt, dass mehrere Wahlgräber innerhalb dieses Feldes vorhanden sind, die eine Berechtigung für die spätere Beisetzung der Ehepartner zulassen. Dies ist weiterhin gestattet.