Gimbsheim: Wucher hört auf, Dannheimer soll es machen
Amanda Wucher wird nicht erneut als Ortsbürgermeisterkandidatin in Gimbsheim kandidieren – aus Altersgründen. Stattdessen schickt die SPD Reinhold Dannheimer ins Rennen.
Von Pascal Widder
Lokalredakteur Worms
Amanda Wucher blickt zufrieden auf ihre bisherige Amtszeit zurück. Reinhold Dannheimer will ihr Nachfolger werden.
(Fotos: Wucher/Dannheimer)
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GIMBSHEIM - Nach rund sieben Jahren ist Schluss: Amanda Wucher (SPD) wird bei der Kommunalwahl im Mai nächsten Jahres nicht mehr als Ortsbürgermeisterin von Gimbsheim kandidieren. „Es sollen Jüngere drankommen, die andere Ideen und Projekte forcieren“, sagt die 70-Jährige. Statt Wucher wird der aktuelle Erste Beigeordnete Reinhold Dannheimer ins Rennen gegen den FWG-Kandidaten Matthias Klös gehen. Einstimmig stimmten die Sozialdemokraten für den 57-Jährigen.
„Ich habe ein offenes Ohr für die Probleme und Belange jedes einzelnen Bürgers und nehme mich dieser an“, sagt Dannheimer, der seit 2014 im Gemeinderat sitzt. So habe er es bisher auch als Erster Beigeordneter mit eigenem Geschäftsbereich gemacht. Ihm liegt beispielsweise das Thema Retentionsraum am Herzen. „Ich will mich dafür einsetzen, dass die Sorgen der Bürger Gehör finden“, verspricht Dannheimer Unterstützung. Auch den Themen Internetausbau sowie Pflege und Wohnen im Alter will er sich widmen. „Gimbsheim soll für Jung und Alt attraktiv sein“, sagt Dannheimer. Dazu gehöre auch der Erhalt der Grundschule sowie die Kinderbetreuung. Dannheimer, der verheirat ist und selbst drei Kinder (9, 15 und 27 Jahre) hat, hatte sich in der Vergangenheit stark für die Erweiterung des Horts oder den Kita-Neubau eingesetzt. In mehreren Arbeitskreisen übernahm er den Vorsitz. „Im Umgang mit Problemen und verschiedenen Belangen sind mir Verlässlichkeit und zeitnahe Lösungen sehr wichtig“, sagt Dannheimer. „Wir haben in der vergangenen Legislaturperiode schon viel bewegt, aber es gibt auch noch viel zu tun.“ Dabei merkt Dannheimer an, dass die vergangenen Erfolge nur durch ein fraktionsübergreifendes, konstruktives Miteinander erreicht werden konnten – das sei ihm auch in Zukunft wichtig. Sein Ziel sei es, Gimbsheim lebenswert zu erhalten – und auch der älteren Generation die Möglichkeit zu geben, am öffentlichen Leben teilzunehmen. „Denn Gimbsheim ist ein genialer Ort zum Wohnen“, sagt Dannheimer, der zwar in Worms geboren ist, seit 27 Jahren jedoch in Gimbsheim lebt. Der Industriemeister schätzt vor allem den Zusammenhalt der Menschen und die „unsagbar schöne Natur“ rund um die Gemeinde.
Rechnen kann er bei seiner Kandidatur mit der Unterstützung von Amanda Wucher. Die scheidende Ortsbürgermeisterin bezeichnet Dannheimer aufgrund seines umtriebigen Engagements als „Glücksgriff“. Unterdessen blickt Wucher zufrieden auf ihre eigene Amtszeit zurück. „Ich denke, dass ich zusammen mit dem Gemeinderat alle Projekte, die wir im Fokus hatten, umgesetzt habe“, sagt Wucher und denkt dabei an den Endausbau mehrerer Straßen, das neue Baugebiet oder die Umgestaltung des Freien Platzes. „Die Krone ist natürlich der Neubau des Kindergartens, der bis dahin fertig sein wird“, sagt Wucher. Die Jahre als Ortsbürgermeisterin hätten ihr überwiegend Spaß gemacht, „auch wenn ich oft meine Knüppel bekommen habe“, sagt Wucher. Künftig wolle sie mehr Zeit mit Familie – vor allem mit ihren Enkeln und Urenkeln – und Freunden verbringen. „Oder mal wieder in Ruhe ein Buch lesen.“ Doch komplett verabschieden will sie sich nicht von der Lokalpolitik. Wucher wird weiter für den Gemeinderat kandidieren. Die vorderste Front, die will sie nun aber jemand anderem überlassen.