Ausstellung „Schwimmen“ im Gimbsheimer Heimatmuseum eröffnet
Mit ihrer Ausstellung beleuchten Christine Hach und Karin Haase im Gimbsheimer Heimatmuseum verschiedene Aspekte des Schwimmens. Für die Besucher heißt es da: eintauchen.
Von Markus Holzmann
In ihrer Ausstellung beleuchten Karin Haase (l.) und Christine Hach das Schwimmen in all seinen Facetten.
(Foto: BK/Hartmann)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
GIMBSHEIM - Man könnte meinen, die Macher des Heimatmuseums in Gimbsheim hätten das Haus passend zur Vernissage der Ausstellung „Schwimmen“ in ein Hallenbad verwandelt: Blau verdunkelte Fenster und eine feuchtwarme Temperatur sorgten zur Eröffnung für Hallenbad-Feeling.
Inhaltlich – so könnte man sagen – gab es drei verschiedene „Becken“ im „Schwimmbad“. Das große und das kleine Becken im Erdgeschoss zeigen Werke von Christine Hach und Karin Haase, die sich thematisch mit dem Schwimmen beschäftigen und auf den ersten Blick unterschiedlich sind, sich aber dennoch gut ergänzen.
Da sind einerseits die mit Tempera und Ölkreide hergestellten Bilder der Künstlerin Karin Haase aus Hochspeyer, die auch schon mal auf einem leeren Pappkarton gemalt sind – andererseits die großen, 200 Kilogramm schweren Tonfiguren und Zeichnungen von Museumsmacherin Christine Hach.
ÖFFNUNGSZEITEN
Die Ausstellung ist bis zum 24. November jeweils sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Führungen zu unterschiedlichen Aspekten der Ausstellung gibt es jeweils um 16 Uhr.
Am kommenden Sonntag steht Reinhard Buettner zu seinen Werken Rede und Antwort.
Im großen Raum des Museums widmen sich die Exponate tatsächlich den sportlichen und sozialen Aspekten des Schwimmens. Familienfotos standen zumeist Pate für die Werke von Karin Haase – und so blicken den Betrachter viele Frauen an, zumeist nackt oder fast nackt, ohne dabei aufreizend zu sein. Da ist das Mädchen mit der Badekappe, dort die Menschengruppe, halb im Wasser, halb am Strand, die wohl gerade in die Kamera schaut.
Aber auch das Bedrohliche des Wassers ist zu sehen. Das eine oder andere Bild lädt dazu ein, über das Ertrinken der Protagonistin nachzudenken. Dazu tragen auch die teils bedrohlich wirkenden dunkelblauen Töne der Bilder bei. Andererseits zeigen die Zeichnungen die Leichtigkeit des Schwimmens im Wasser. Zum zentralen Bild Haases mit dem Titel „Nicht einverstanden“ gesellt sich die Tonfigur einer „Gestrandeten“ von Christine Hach, die sich in einer Art Abwärtsstrudel befindet.
Im kleinen Raum steht das Thema „Schwimmen im Leben“ im Vordergrund. Hier drehen sich die Werke um Kindheit, Kindheitserinnerungen und die Zeit des Erwachsenwerdens. Eben eine Zeit, in der man selbst oft schwimmt und nicht weiß, ob und wo man das rettende Ufer erreicht.
Im dritten Raum dann das „Nichtschwimmerbecken“ mit 100 Zeichnungen von Reinhardt Buettner aus Seeheim-Jugendheim, die der Künstler „Essays“ nennt. Klein sind sie, maximal zehn auf zehn Zentimeter groß. Sie zu betrachten bedarf einiger Zeit. Mit einer Tischlampe angestrahlt lassen die Bilder Raum, Dinge in sie hineinzuinterpretieren: Etwa ob man beim „Fortschritt“ eher einen Mann oder einen Löwenkopf sieht. Und auch wenn die Essays vordergründig nichts mit den Werken der beiden Frauen zu tun haben, so kann man doch einige Gemeinsamkeiten entdecken. Das Bedrohliche, die Leichtigkeit, die man beim Schwimmen verspürt.
Passend zur Ausstellung hatte die Flötengruppe St. Michael verschiedene Werke aus Georg Händels „Wassermusik“ einstudiert, die die Vernissage umrahmten.