ALSHEIM - Mit ihrem Song „Captain Kirk“ wollte sie bei „Deutschland sucht den Superstar“ durchstarten – mehr aus Spaß denn aus Notwendigkeit. Doch nun fragt sich Tabitha Elkins trotzdem, ob es eine gute Idee war, nach Köln zur Vorrunde der Castingshow zu reisen. Denn obschon sie auf der Internetseite des Privatsenders RTL als Kandidatin sogar mit Bild angekündigt wurde, hatte es für die gebürtige Amerikanerin, die zehn Jahre in Worms wohnte und nun in Alsheim lebt, nicht gereicht. Sie vermutet, dass ihr politisches Engagement hinter dem Ausscheiden steckt. Und ihr extravaganter Stil.
2003 von den USA nach Worms ausgewandert
Seit ihrer Kindheit macht Tabitha Elkins Musik, spielt Geige, Schlagzeug, Keyboard und Gitarre, studierte Musik, Komposition und Bildungswissenschaften in New York. 2003 wanderte sie, enttäuscht vom damaligen US-Präsidenten George W. Bush und den Entwicklungen in den USA nach dem 11. September 2001, nach Europa aus – und landete in Worms und schließlich in Alsheim, wo sie Gitarre und Englisch unterrichtet. Nachdem sie das Video zu ihrem aktuellen Song „Captain Kirk“ auf der Internetseite des Filmunternehmens UFA hochgeladen hatte, habe sie am nächsten Tag eine Einladung von einem Produzenten bekommen, sich bei DSDS vorzustellen. „Ich sollte genau so singen wie in dem Video“, sagt Tabitha Elkins – und fuhr zu den Workshops, um letztendlich vor der Jury rund um Dieter Bohlen zu stehen.
„Leider hat es nicht gereicht. Aber es hat Spaß gemacht, dabei zu sein. Ich weiß, dass Dieter und Co. junge, talentierte Sängerinnen wollen, die die Songs von Dieter Bohlen singen wollen. Ich denke, eine Frau mit eigenen Songs und eigenem Kopf passt einfach nicht ins Konzept“, meint die Musikerin mit den knallroten Haaren, die ihr Alter nicht verraten will. Noch dazu sei sie wohl nicht genug Mainstream. „‘Captain Kirk’ ist ein Upbeat-Popsong in einer Moll-Tonart mit sarkastischem Text“, verrät sie – und Bohlen und Co. stünden ja bekanntlich eher auf schmalzige Liebeslieder oder langsame Balladen.
BACKSTAGE
Kurze Auszüge aus einem Interview mit Tabitha Elkins im Backstage-Bereich von DSDS gibt es online unter www.youtube.com/watch?v=aAlaZ0vu8So (ab der zweiten Minute).
Trotz Ankündigung keine Ausstrahlung
Dabei hatte RTL die Alsheimerin auf seiner Internetseite in einer Vorschau für die neue Staffel angekündigt: „DSDS-Kandidatin Tabitha Elkins aus Alsheim hat den Durchblick. Hat die Jury nach ihrer Performance nur noch Augen für die Frau mit der modischen Brille?“, war dort unter einem Foto von ihr im silberfarbenen Catsuit zu lesen, woraufhin sie unter anderem auf ihrer Facebook-Seite auf die bevorstehende Ausstrahlung des Auftritts hinwies. Jetzt seien „die über 2000 Twitter-Fans und Tausende Youtube-Fans enttäuscht und entsetzt und fragen sich, warum RTL Name und Foto der Sängerin gezeigt haben, ohne die Performance auszustrahlen“, wandte sich Tabitha Elkins nach der Ausstrahlung der Vorrunden-Beiträge in einer Mail unter anderem an die Wormser Zeitung. Einige ihrer Anhänger vermuteten, „dass ihre politischen Aktivitäten ein Grund waren“ für ihr Ausscheiden. Sie organisiere Benefiz-Konzerte und Friedensdemonstrationen, trete an Ostersamstag beim Friedensmarsch in Mainz auf, so Elkins.
Von RTL heißt es auf Nachfrage dieser Zeitung zum Ausscheiden der Alsheimerin: „Wir drehen generell mehr Auftritte, als wir in der Sendung selbst zeigen können. Das ist seit Staffel eins so. Die Auswahl, wer es dann in die Sendung schafft, wird aus rein redaktioneller Sicht getroffen.“ Ein Beinbruch ist das Scheitern für Tabitha Elkins dennoch nicht. „Ich singe einfach weiter“, sagt sie. Ihre Single „Captain Kirk Mario V-Remix“ ist auch ohne DSDS gerade erschienen und kann bei CDBaby.com, iTunes oder Amazon runtergeladen werden.