Alsheimer Musikerin Tabitha Elkins hat neue CD veröffentlicht
Auf „Love and Death“ geht es um Liebe und Tod, um den Frieden auf der Welt, den es nicht gibt, Umweltzerstörung und Donald Trump.
Von Manfred Janß
Reporter Rheinhessen Süd
In ihren Songs verarbeitet die Wahl-Alsheimerin Tabitha Elkins Todesfälle, unerwiderte Liebe und Krieg.
(Foto: BilderKartell/Ben Pakalski)
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ALSHEIM - In Tabitha Elkins arbeitet es ständig. Und aus dem, was da in ihr arbeitet, werden Songs, mitunter ganz von selbst. Sie fließen aus dem Kopf und dem Herzen direkt in ihre Finger, zu den Saiten ihrer Gitarre und zu den Tasten ihres Klaviers. Eins kommt zum anderen.
So war das auch Ende 2017, als ihre aktuelle CD „Love and Death“ begann, Gestalt anzunehmen. In diesem Jahr hatte sie als Parteilose für den Bundestag kandidiert, aber nicht genug Unterstützer gefunden. In diesem Jahr starb aber auch ihre Schwester. In „Bring on the Night“ hat sie ihren Tod verarbeitet. „Ich habe immer neue Songs im Kopf, weil ich mir so viele Gedanken mache“, erzählt die Wahl-Alsheimerin, die 2003 aus den USA nach Deutschland gekommen war. Im Dezember 2017 fing sie an, aufzunehmen, bis Januar 2018 waren die ersten drei Songs fertig. Im Frühjahr kam der nächste Schlag, ein guter Freund von ihr war gestorben. In „No Reply“ lebt er weiter. Auch eine unglückliche Liebe hat sie verarbeitet. „Meine Gefühle waren nicht erwidert worden“, beschreibt sie ihre damaligen Empfindungen, melancholisch, fast ein bisschen traurig. Immer noch.
Tabitha Elkins, die in Alsheim eine Musikschule hat, ist vielfältig interessiert, macht sich über alles mögliche Gedanken. In Mainz studiert sie nebenher Politikwissenschaften, belegt auch Wirtschaftsseminare. „Ich denke viel nach über die wirtschaftliche Situation in Deutschland. Wer soll zum Beispiel mal unsere Rente bezahlen?“, sorgt sie sich. So, wie wir unsere Wirtschaft und Industrie auf der ganzen Welt betreiben, zerstören wir außerdem unseren Planeten, ist Tabitha Elkins überzeugt. „Welche Zukunft haben dann unsere Kinder, wenn wir unseren Planeten zerstören?“, fragt sie sich. „Prayer for a Planet“ entstand daraus im Sommer 2018.
TERMIN
Tabitha Elkins stellt ihre neue CD „Love and Death“ am Samstag, 20. Juli, ab 17 Uhr bei „Heaven Records“ in der Stephansgasse in Worms vor und singt daraus auch einige Stücke. Begleitet wird sie von dem Gitarristen Andreas Herden, der auch bei einigen Songs auf der CD die Sologitarre gespielt hat. Der Eintritt ist frei.
Umweltschutz und Frieden sind der Musikerin, die sich selbst Gitarre, Klavier und Schlagzeug spielen beigebracht hat, sehr wichtig. Sie ist mittlerweile dem BUND beigetreten und hatte die Friedensbühne beim Rheinland-Pfalz-Tag in Worms im vergangenen Jahr mitorganisiert. In „Final War“ drückt sie ihre Ablehnung gegen den Krieg aus. Sogar Donald Trump hat Eingang in ihre CD gefunden, in „Walls in our Hearts“ in Anspielung auf die Mauer, die Trump unbedingt an der Grenze zu Mexiko haben will. Vom Präsidenten hält Tabitha Elkins nicht viel: „Der hat keine Persönlichkeit und dass er seine eigenen Leute runtermacht und sogar rausschmeißt, wenn sie ihm widersprechen, finde ich unmöglich.“ Die USA hat sie übrigens wegen George W. Bush verlassen. „Der war noch schlimmer.“ Gerne hätte Tabitha Elkins ihre CD auch als Schallplatte pressen lassen. „Aber das war leider zu teuer“, bedauert sie. Das gute alte Vinyl hat trotzdem Eingang in ihre CD gefunden. Die Scheibe sieht aus wie eine LP in Miniaturform. Musikalisch erinnert „Love and Death“ mitunter an die legendären „Cranberries“, besonders die ersten drei Songs. Aber auch, wer es bluesig mag, kommt nicht zu kurz. Tabitha Elkins hat alle Texte selbst geschrieben, spielt fast alle Instrumente und hat die CD auch selbst produziert. „Love and Death“ ist in jedem Fall hörenswert.