Die neue Kita wird südlich der Grundschule gebaut. So der Plan. Doch wirklich sicher ist das noch nicht – Grundstücksbesitzer stellen sich quer. Also muss ein Plan B her.
Von Pascal Widder
Lokalredakteur Worms
Wenn es mit dem Standort an der Schule nichts wird, könnte möglicherweise hier irgendwann die neue Kita stehen.
(Foto: Andreas Stumpf/BilderKartell)
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ALSHEIM - Bis der neue Kindergarten in Alsheim gebaut ist, soll das Bürgerhaus als Übergangskita herhalten. Das hat der Gemeinderat in seiner vergangenen Sitzung beschlossen und damit die ursprünglich angedachte Container-Lösung über den Haufen geworfen (die WZ berichtete). Die Kinder sollen ab Frühjahr 2020 so lange im Bürgerhaus untergebracht werden, bis der neue, dringend benötigte dreigruppige Kindergarten gebaut ist. Das wird wohl noch mindestens zwei Jahre dauern. Stehen soll die Einrichtung dann südlich der Grundschule. So ist der Plan.
Damit das möglich ist, müssen jedoch derzeit als Weinanbaufläche genutzte Grundstücke von vier verschiedenen Besitzern gekauft werden. Die Verkaufsgespräche aber verliefen bisher nicht wirklich gut. „Zwei feilschen mit uns und stellen derzeit exorbitante Forderungen, einer will nicht verkaufen und wird gegen alles klagen“, macht Ortschef Robert Kolig (CDU) die Problematik deutlich. Das bereitet ihm Sorgen, weil das zu langen Verzögerungen führen kann. Die Gemeinde will daher einen Plan B in der Hand haben. Und der befindet sich auf der anderen Seite der Bahnlinie. Genauer gesagt auf dem zweiten Sportfeld des VfR beziehungsweise des Turnvereins. In der vergangenen Ratssitzung wurde einstimmig beschlossen, ein Planungsbüro mit einer Analyse beziehungsweise Gegenüberstellung der beiden Standorte „An der Schule“ und „Sportanlage“ zu beauftragen.
„Unser Favorit ist aber ganz klar südlich der Schule“, sagt Robert Kolig – auch wenn das Sportfeld als Kita-Standort durchaus „Charme“ habe. „Aber wir hätten gerne alles was mit den Generationen zu tun hat an einem Fleck“, sagt er – also Schule, Kindergarten und womöglich auch irgendwann ein Seniorenheim, das in Schulnähe geplant ist.
„Doch wir wollen einen weiteren Standort prüfen, falls der andere schief geht“, sagt Kolig. Denn für ihn steht fest: „Wir müssen hier einfach Gas geben.“ Zumal die Gemeinde Alsheim die einzige ist, die vom Landrat angemahnt wurde, dass hinsichtlich des Kindergarten-Neubaus endlich was passieren muss. „Wir haben viel zu viel Zeit gebraucht“, sagt Kolig. Momentan profitiere man noch von einem großen Verständnis der Eltern. „Sie halten noch die Füße still, obwohl sie einen Anspruch haben.“ Das sei aber natürlich ein „unhaltbarer Zustand. Sie brauchen Perspektiven“, sagt Kolig.
Die Suche nach dem geeigneten Kita-Standort in Alsheim läuft schon länger. Ganz am Anfang wurde das Areal südlich der Grundschule ins Auge gefasst, dann aber zunächst verworfen und ein Teil des Geländes am Tennisclub anvisiert. Der Verein, der das Grundstück von der Ortsgemeinde gepachtet hat, hatte sich jedoch entschieden, diesen Grundstücksanteil nicht der Gemeinde zu überlassen. Also tendierte man wieder zur Schule. Doch auch das ist also noch nicht sicher. Deshalb nun der Plan B mit dem zweiten Sportfeld, dass die Gemeinde an den VfR und den TV verpachtet hat. Die seien beide über die Alternativpläne informiert und müssten, wenn es an der Schule wirklich schief geht, ihre Zustimmung geben.
„Wenn es nur nach uns ginge, würden wir zusagen“, sagt VfR-Vorsitzender Patrick Müller auf WZ-Nachfrage. Trotzdem habe natürlich auch der TV ein Wörtchen mitzureden. Deren Vorsitzender Rainer Leubecher hält sich noch bedeckt. Er will warten, bis das Vorhaben konkreter wird, lehnt den Plan aber nicht grundsätzlich ab. Leubecher sagt aber: „Wir müssen gucken, dass wir so weit wie möglich unsere sportlichen Aktivitäten aufrecht erhalten können.“
Und selbst mit Zustimmung der Vereine wäre das Ding noch nicht zu hundert Prozent sicher. „Auch am Sportplatz hätten Anlieger durchaus die Möglichkeit Einspruch einzulegen“, weiß Kolig. Nicht zuletzt, weil eventuell eine komplett neue Zufahrt geschaffen werden musste, wird das Sportgelände doch derzeit nur über einen schmalen, unbeleuchteten Feldweg angefahren. Der wäre für einen Kindergarten denkbar ungeeignet.