Samstag,
02.11.2019 - 01:00
1 min
Kommentar zum Handwerk: Roboter? Keine Chance!
Mehr als 200 Bewerber ohne Ausbildungsplatz, mehr als 440 freie Ausbildungsplätze: Es ist schwierig, diese Zahlen auf einen Nenner zu bringen – und doch sieht genau so die Bilanz der Mainzer Arbeitsagentur zum vergangenen Berufsberatungsjahr in Rheinhessen aus. Einzig mögliche Erklärung: Es hapert an ausreichend qualifizierten Bewerbern. Insbesondere im klassischen Handwerk macht sich der Nachwuchsmangel schmerzlich bemerkbar. Bildungsstärkere Schüler zieht es in kaufmännische, zunehmend auch in technische und naturwissenschaftliche Berufe – oder gleich an die Universitäten. Offenbar hat sich immer noch nicht herumgesprochen, dass auch und gerade das Handwerk hervorragende Perspektiven bietet. Auf lange Sicht dürften sich etliche handwerkliche Berufe sogar als deutlich krisenfester erweisen als die von, sagen wir, Bankkaufleuten, Verkäufern oder auch Journalisten. Dazu eine einfache Überlegung: Ein Banker muss zu Recht befürchten, dass seine – begrenzte und klar definierte – Entscheidungskompetenz irgendwann von einer künstlichen Intelligenz übernommen und er selbst an seinem Arbeitsplatz überflüssig wird. Einen Roboter mit der – sehr flexiblen – Problemlösungskompetenz und den motorischen Fähigkeiten eines durchschnittlichen Installateurs auszustatten, sodass er in der Lage wäre, unter Ihre Küchenspüle zu kriechen, Kopf und Arme voran, um den Siphon auszutauschen – das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und wird es auch noch lange bleiben. So viel ist sicher.