Nach dem Absturz eines Ultraleichtflugzeugs auf dem Wormser Flugplatz laufen die Ermittlungen an. Inzwischen ist auch bekannt, wer der Verunglückte war.
WORMS. Von der Straße aus ist fast nichts zu erkennen. Stünde da nicht ein Hütchen im Gebüsch, würde man glatt vorbeifahren an der Stelle, an der sich am Donnerstag das schlimme Flugunglück ereignet hat, bei dem ein 49-Jähriger ums Leben kam. Auch an der Hütchenstelle sieht man am Freitag kaum etwas vom Absturz der Ikarus C42. Das Gestrüpp ist nicht ganz so dicht wie das Grün drumherum, die Einsatzkräfte mussten sich hier mit Werkzeug den Weg bahnen, Äste wegschneiden, Baumstämme aus dem Weg räumen. Auf dem Boden liegt eine grüne Plane. Diese wurde am Morgen ausgebreitet, um die Schadstelle abzudecken. Dort, wo der Boden möglicherweise noch mit Treibstoffresten kontaminiert ist, soll bei Regen nichts ins Grundwasser gelangen.
Die Wrackteile der Ikarus C42, die bei dem Absturz am Rande des Wormser Flugplatzes am frühen Donnerstagnachmittag in Flammen aufgegangen war, waren noch am gleichen Tag zur Untersuchung in eine Halle abtransportiert worden. Dass es sich beim Piloten des Flugzeugs um einen 49-jährigen Mann aus Kirchheimbolanden handelt, dass sonst niemand in der Maschine gesessen hatte, war schnell ermittelt worden.
Pilot war Kommunalpolitiker
Mittlerweile ist bekannt, dass der Pilot als Beigeordneter in der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden in der Kommunalpolitik sehr engagiert war. „Es ist für uns alle unfassbar. In tiefer Trauer und Bestürzung müssen wir Abschied nehmen von unserem Beigeordneten Joachim Didier“, schreiben VG-Bürgermeisterin Sabine Wienpahl und ihr Erster Beigeordneter Armin Juchem auf der Internetseite der VG und beschreiben den Verunglückten als einen, der „mit seiner durchweg positiven Art zum Handeln motivierte“. Am Rathaus wurde zudem eine Trauerbeflaggung angeordnet. Ab Montag liege dort auch ein Kondolenzbuch aus.
Neuigkeiten, was die Unglücksursache betrifft, gibt es indes keine. Zeugen hatten sich ganz unmittelbar nach dem Absturz noch nicht bei der Polizei gemeldet. Um das Unglück aufzuklären, müsse man jemanden finden, der den Ablauf schildern könne, betonte der Sprecher der Polizei in Mainz, Rinaldo Roberto.
Nach Informationen dieser Zeitung soll sich am Montag ein Gutachter die Stelle ansehen. Die Staatsanwaltschaft Mainz teilt auf Nachfrage mit, die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung habe sich der Absturzursache angenommen und prüfe diese nun. Das Amtsgericht Mainz habe auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Obduktion des Leichnams angeordnet. Diese soll zeitnah durchgeführt werden. „Außerdem werden die bereits gestern begonnenen Zeugenvernehmungen fortgeführt.“ Es sieht also ganz nach einer Puzzlearbeit für die ermittelnde Kriminalpolizei aus. Die Fragen werden sein: Was können Flugplatzmitarbeiter, etwa aus dem Tower, an Informationen beisteuern, um den schrecklichen Unfall aufzuklären.