Exklusiv aus der Redaktion: Spannende Themen aus Rheinhessen

Neues aus Rheinhessen

Heute geht es um ein umstrittenes Paar, eine umstrittene Partei, die unumstrittene Königin der Lüfte, den Besuch des Bundespräsidenten und eine Standortsuche in Mainz.

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Rheinhessen. ist es wirklich ein Problem, wenn der Moderator eines der bekanntesten Polittalks im deutschen Fernsehen mit der führenden Klimaaktivistin Deutschlands liiert ist? Für viele Menschen offenbar schon. Jedenfalls wird seit Wochen öffentlich über die Beziehung zwischen Louis Klamroth und Luisa Neubauer diskutiert – hart und nicht immer fair, könnte man sagen. Am Dienstag – einen Tag, nachdem Klamroth in seiner Sendung ausgerechnet die Klimakrise zum Thema gemacht hatte (natürlich ohne Neubauer), befasste sich der WDR-Rundfunkrat mit der Angelegenheit – Anlass für unseren Chefreporter Christian Matz, in wohltuend sachlichem Ton die Frage aufzugreifen, ob das Privatleben eines Journalisten mit Recht zum Politikum geworden ist. 

Kleiner Spoiler: In der Regel ist das Privatleben von Journalisten nicht besonders aufregend. Und gleich noch einer hinterher: Im Newsletter wird’s heute ziemlich historisch.

TOP 3 DES TAGES

Bundespräsident Steinmeier zu Besuch in den SchUM-Städten Mainz und Worms

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Mitte rechts) beim Besuch des jüdischen Friedhofs „Heiliger Sand” in Worms. Links von ihm: Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky und Innenminister Michael Ebling. Ganz rechts: Der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Mitte rechts) beim Besuch des jüdischen Friedhofs „Heiliger Sand” in Worms. Links von ihm: Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky und Innenminister Michael Ebling. Ganz rechts: Der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel. (© pakalski-press/Andreas Stumpf)
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Knapp zwei Jahre nach der Anerkennung des jüdischen Erbes der drei SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz als Weltkulturerbe hat Unesco-Generalsekretärin Audrey Azoulay am Donnerstag in der Neuen Synagoge in Mainz die Urkunden überreicht. Ein Termin, zu dem auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anreiste – eine wichtige Geste, die am Rhein gut ankam, insbesondere in der jüdischen Gemeinde. In ihren Reden zogen Steinmeier, aber auch Landespolitiker wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Michael Ebling, eine historische Linie vom Aufblühen des Judentums in den drei Städten im Mittelalter, die schließlich im Holocaust kulminierende, jahrhundertelange Verfolgung bis zum Neubeginn in der Nachkriegszeit. Am gestrigen Vormittag hatte Steinmeier in Worms den Synagogenbezirk und den „Heiligen Sand“ besucht, der als ältester am ursprünglichen Ort erhaltener jüdischer Friedhof Europas gilt, und sich auch noch schnell ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. Unsere Reporter liefern Eindrücke von allen Stationen dieses denkwürdigen Tages.

Die AfD feiert ihren ersten runden Geburtstag

Das Logo der Alternative für Deutschland (AfD)
Das Logo der Alternative für Deutschland (AfD) (© DPA)

Hätten Sie‘s noch gewusst? Vor genau zehn Jahren gründete ein erlauchter Kreis um den Wirtschaftswissenschaftler Bernd Lucke, den Journalisten Konrad Adam und Manager Hans-Olaf Henkel im hessischen Oberursel die AfD. Im Laufe der Jahre wurde nicht nur die damalige, vornehmlich eurokritische Programmatik hinweggefegt, sondern auch das Führungspersonal: Heute ist die AfD eine knallhart rechtspopulistische, in Teilen rechtsextreme Partei, zu deren tonangebenden Figuren der angebräunte Thüringer Fraktionschef Björn Höcke zählt. Im Unterschied zu früheren Versuchen aus dem rechtsextremen Lager, etwa durch die NPD oder Die Republikaner, hat es die AfD geschafft, rechts von CDU/CSU einen festen Platz im Parteienspektrum zu erobern. Sie ist im Bundestag sowie aktuell in 15 von 16 Länderparlamenten (nur in Schleswig-Holstein nicht mehr) vertreten; ihre aktuellen Umfragewerte im Bund liegen bei 14 Prozent. Mein hessischer Reporterkollege Sascha Kircher zeichnet die Entwicklung der Partei nach, blickt auf die anstehenden Geburtstagsfeierlichkeiten in Königstein (zu der nicht nur Gäste in Feierlaune erwartet werden) und bietet in seinem Kommentar eine plausible Erklärung für den Erfolg der AfD an. 

Neue Perspektiven für das Stadthistorische Museum

Das Stadthistorische Museum Mainz ist seit 2003 im Bau der D der Zitadelle unterhalb des Drusussteins ansässig.
Das Stadthistorische Museum Mainz ist seit 2003 im Bau der D der Zitadelle unterhalb des Drusussteins ansässig. (© Stadthistorisches Museum )
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Eigentlich ist es kaum zu glauben: Eine Stadt wie Mainz, die so stolz ist auf ihre Geschichte und das mit Recht, betreibt kein eigenes stadthistorisches Museum irgendwo in der Innenstadt, sondern überlässt diese Aufgabe über viele Jahre ehrenamtlich tätigen (und überaus engagierten) Privatpersonen in einem kleinen Nebenbau oben auf der Zitadelle. Ein Blick auf die Öffnungszeiten sagt eigentlich schon alles über das klägliche Nischendasein dieser doch so wertvollen Einrichtung: freitags von 14 bis 17 Uhr, samstags und sonntags 11 bis 17 Uhr. Jetzt bringen die neuen finanziellen Möglichkeiten der Stadt möglicherweise Bewegung in die Sache: Für das Museum soll ein zentrumsnaher Standort mit mehr Platz gesucht, außerdem die Möglichkeit geprüft werden, es mit dem Stadtarchiv in der Rheinallee und dem „Haus des Erinnerns“ am Allianzhaus zusammenzuführen, eventuell in einem künftigen „Haus der Geschichte“. So schlägt es ein von der CDU ergänzter Antrag der Ampel vor, der im Stadtrat auf breite Mehrheit stieß. Ginge es nach der FDP, dann würde auch eine Überführung des Museums in städtische Trägerschaft erwogen. Unser stadthistorischer Experte Michael Bermeitinger sieht das Projekt in seinem Kommentar auf dem richtigen Weg.

ZU GUTER LETZT

Eine Ära geht zu Ende: Am Dienstag hat der letzte Jumbo-Jet das Boeing-Werk Seattle verlassen. Jahrzehntelang hatte die Boeing 747 mit ihrem markanten Buckel die Langstrecken-Luftfahrt geprägt. Bei seiner Markteinführung 1969 setzte der Riesenjet neue Maßstäbe und versetzte die Welt in Staunen: Diese Maschine sei so groß, dass der erste Flug der Gebrüder Wright locker in ihrem Innenraum hätte stattfinden können, hieß es in einer zeitgenössischen Reportage. Wir überlassen es dem technikbegeisterten Kollegen Ken Chowanetz, die Geschichte der 747 textlich zu würdigen, und setzen dem Giganten der Lüfte stattdessen ein musikalisches Denkmal: „Jet Airliner“ vom Album „Book of Dreams“ der Steve Miller Band war einer der Hits des Jahres 1977 – zu einer Zeit also, als der Jumbo noch der König am Himmel war. 

So viel für heute. Bleiben Sie optimistisch und bis bald!

Exklusiv aus der Redaktion „Rheinhessen am Mittag”

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