Rhein-Niedrigwasser: So läuft der Fährbetrieb

Die Rheinfähre zwischen Kornsand und Nierstein (hier 2018). Ein Bagger soll die Anlegestelle am Kornsand freischaufeln.  Archivfoto: Detlef Volk

Niedrige Pegelstände machen zunehmend der Schifffahrt zu schaffen. Wie ist die Lage, wie sind die Aussichten für die Fähren zwischen Rheinhessen und Hessen?

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REGION. Das anhaltende Niedrigwasser im Rhein behindert an einzelnen Orten in der Region auch den Fährverkehr zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen beziehungsweise Baden-Württemberg. So wurde die Fähre zwischen Mannheim und dem pfälzischen Altrip schon am vergangenen Mittwoch außer Betrieb gesetzt. Grund dafür sei am Landeplatz in Altrip ein zu niedriger Wasserstand von nur 80 Zentimeter, sagte der Geschäftsführer Jürgen Jacob. Nötig seien gut 90 Zentimeter. Zuletzt war die Fähre 2018 knapp sechs Wochen wegen Wassermangels nicht gefahren. Zuvor hatte unter anderem die Kollerfähre zwischen Brühl (Rhein-Neckar-Kreis) und der Kollerinsel auf rheinland-pfälzischer Seite den Betrieb einstellen müssen. Laut Jacob gibt es zwischen Basel und Köln rund 40 bis 45 Fähren über den Rhein.

Auch der Fähre „Michael“ zwischen dem Ingelheimer Stadtteil Frei-Weinheim und dem Oestrich-Winkeler Stadtteil Mittelheim im Rheingau macht der sinkende Wasserpegel allmählich zu schaffen. Noch fährt sie regulär, doch die kritische Marke liegt bei 70 Zentimeter Wassertiefe vor der Anlegestelle Mittelheim - in wenigen Tagen könnte dieser Wert unterschritten sein. Dies bedeute dann Pause für „Michael“, stattdessen käme die Flachwasserfähre aus Lorch wieder zum Einsatz, sagte Betreiber Michael Maul. Diese hat nur 40 Zentimeter Tiefgang und kann somit auch bei extremem Niedrigwasser übersetzen. (www.rheinfaehre.de)

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Für den weiteren Betrieb der Fähre zwischen dem hessischen Kornsand und dem rheinhessischen Nierstein muss von Mittwoch an der Bagger ran. Schon in den vergangenen Tagen und Wochen war die Lage wegen der anhaltenden Trockenheit sehr angespannt; nun soll ein Spezialgerät die Anlegestelle am Kornsand so freischaufeln, dass die „Landskrone“ weiter zwischen den beiden Ländern pendeln kann. Lastwagen sind auf dem Schiff momentan tabu. Derzeit zeichnet sich nach Angaben der Betreiberin Cornelia Dries aber nicht ab, dass die Fahrten ganz eingestellt werden müssen. (www.rheinfaehre-nierstein.de)

Loreley-Fähre verkehrt regulär

Für die „Helene“, die Fähre zwischen Hamm (Rheinhessen) und Gernsheim (Kreis Groß-Gerau) ist ebenfalls kein Zwangsstopp in Sicht. Selbst bei sehr niedrigem Pegel wie zuletzt 2018 habe es keine Probleme gegeben, sagte Beate Fretter vom Gernsheiner Rheinfährbetrieb: „Wir haben Glück, dass sich bei uns an den Rampen kein Sand sammelt.“ (www.faehre-gernsheim.de)

Die Loreley-Fähre zwischen St. Goar und St. Goarshausen verkehrt derzeit ebenfalls regulär. Die Beförderung von normalen PKW, Wohnmobilen, Reisebussen etc. sei nicht eingeschränkt, heißt es auf der Internetseite. Lastwagen würden nur bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 26 Tonnen befördert. (www.faehre-loreley.de)

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Von unseren Reportern