Odenwaldkreis wird vom Corona-Sorgenkind zum Musterschüler
Der Odenwaldkreis hat zu Beginn der zweiten Welle zu den am stärksten betroffenen Regionen in ganz Deutschland gehört. Das hat sich nun geändert.
Von Gerhard Grünewald
Redaktionsleiter Odenwälder Echo
Mit dem Betrieb des kreisbezogenen Impfzentrums in Erbach verbindet sich für den Odenwaldkreis die Hoffnung auf eine nachhaltige Verbesserung der Corona-Situation. Diese zeichnet sich nach der Dramatik vom Dezember inzwischen durch die zweitniedrigsten Werte in Hessen aus.
(Foto: Dirk Zengel)
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ODENWALDKREIS - Die Sieben-Tage-Inzidenz im Odenwaldkreis ist auf 27,9 Infektionen zurückgegangen. Damit weist die Region an der Südostgrenze Hessens zurzeit die zweitniedrigste gemessene Corona-Belastung des gesamten Bundeslands auf. Allein Kassel steht noch besser da.
Zugleich unterschreitet der Odenwaldkreis auch den zuletzt genannten strengeren Grenzwert für weitergehende Lockerungen. Hier hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten zuletzt mit der Zahl 35 operiert, nachdem im vorigen Herbst und den ersten Monaten des Lockdowns die 50 als relevante Größe galt.
Die meisten Fälle in Unterzent
Die Entwicklung im Odenwaldkreis ist insofern bemerkenswert, als die Region mit Werten bis knapp unterhalb der 300er-Marke im Dezember zu den am stärksten von der zweiten Welle betroffenen Gebieten in ganz Deutschland gehörte. In der Zahl von 154 Todesfällen aus beiden Hauptansteckungszeiten zusammen offenbart sich dies bis heute. Zudem ist Corona im Odenwald auch mit der neuesten Entspannung nicht aus der Welt: Vier neue positive Corona-Testergebnisse wurden am Dienstag aktenkundig, wie die Zahlen der Kreisverwaltung vom Mittwoch ebenfalls ausweisen. Nach sieben aktuellen Genesungen waren zuletzt 69 infizierte Menschen bekannt.
Davon wurden in den vergangenen sieben Tagen 27 erstmals positiv getestet. In der Unterzent gab es mit zwölf Fällen die meisten (Höchst 7, Breuberg 5, Lützelbach 0). In Erbach/Michelstadt wurden fünf Infektionen registriert (Erbach 1, Michelstadt 4) und in Bad König/Brombachtal vier (Bad König 1, Brombachtal 3). Im Gersprenztal und in Oberzent/Mossautal gab es jeweils drei (Reichelsheim 3, Oberzent 3, Brensbach, Fränkisch-Crumbach und Mossautal jeweils 0). Bemerkenswert ist auch die weitere Beteiligung von Kinder- und Jugendeinrichtungen am Infektionsgeschehen. Unter Quarantäne stehen zurzeit Jungen und Mädchen aus zwei Gruppen der Kindertagesstätte Mobile in Erbach und aus zwei Gruppen der Kindertagesstätte Zwergenschloss in Reichelsheim.
2899 Patienten genesen
Auf den Corona-Stationen des Gesundheitszentrums in Erbach werden derzeit 13 Patienten betreut. Davon benötigt einer eine intensivmedizinische Behandlung, bei zwei Personen steht das Testergebnis noch aus. In Kliniken außerhalb des Kreises liegen sechs weitere Patienten.
Insgesamt sind im Landkreis seit Ausbruch der Pandemie 3122 Menschen positiv getestet worden. Als inzwischen wieder genesen gelten 2899 Personen.
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