Gastronomen und andere Gewerbetreibende aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel fordern von Stadt und Polizei ein schärferes Vorgehen. Sie haben eine Unterschriftenaktion gestartet.
FRANKFURT. Illegale Straßenprostitution, aggressive Bettelei, offener Drogenkonsum auf den Bürgersteigen: Gastronomen und andere Gewerbetreibende aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel fordern von Stadt und Polizei ein schärferes Vorgehen. "Ich werde beleidigt und bespuckt, wenn ich kein Geld geben will", sagt Ayhan Erisik, Betreiberin eines Restaurants in der Kaiserstraße, über die Erfahrungen mit Bettlern. Auch Gäste würden belästigt. Straßenprostitution finde direkt nebenan statt. "Hier müsste immer ein Polizeiauto stehen, dann würde das aufhören", sagt Erisik.
900 Unterschriften gesammelt
Vergangene Woche wurde eine Unterschriftenaktion gestartet, online hatten bis Donnerstagnachmittag rund 900 Menschen unterschrieben. "Mangelnde Sicherheit, Verschmutzung und die verstärkte Drogenkriminalität schrecken ab und schockieren Anwohner, Pendler, Touristen, unsere Gäste und Kunden, Familien und Alteingesessene", heißt es im Begleittext. Gefordert werden eine stärkere Polizeipräsenz, Strafen für Verschmutzung und ein Umdenken in der Drogenpolitik. Zu den Initiatoren gehören weitere Gastronomen und Gewerbetreibende aus dem Viertel.
Beschwerden im Sommer
Die Stadt versichert, der Einsatz der Polizei sei bereits verstärkt worden, nachdem es im Sommer Beschwerden gegeben habe. "Es gibt keinen Ort in Frankfurt, an dem mehr Polizisten und mehr Sozialarbeiter unterwegs sind", sagt Stadtrat Markus Frank (CDU). Gegen die im Bahnhofsviertel illegale Straßenprostitution würden verdeckte Ermittler eingesetzt. Touristen und Berufstätige fehlten derzeit. Zugleich hätten soziale Einrichtungen wie Konsumräume für Drogenabhängige ihre Kapazitäten beschränkt. "Wir hatten eigentlich eine tolle Entwicklung, aber durch Corona haben wir in unseren Bemühungen, das Viertel lebenswerter zu gestalten, einen herben Rückschlag erlitten", sagt Frank.
Von dpa