Die Stadt will den Budenzauber unter Coronabedingungen möglich machen. Details sollen baldmöglichst bekannt gegeben werden. Bei Schaustellern regt sich auch Skepsis.
Von Maike Hessedenz
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
Das Robert-Koch-Institut (RKI) rät dazu, alle Großveranstaltungen abzusagen. Das würde sich auch auf die Weihnachtsmärkte in Hessen und Rheinland-Pfalz auswirken.
(Archivfoto: Landeshauptstadt Mainz)
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MAINZ - Der Mainzer Weihnachtsmarkt soll stattfinden. Das teilt die Stadt Mainz am Donnerstagmittag mit. Welche Bedingungen und Einschränkungen gelten, will die Stadt bei einem Pressetermin am Freitag bekannt geben.
Wie geplant, soll der Weihnachtsmarkt am kommenden Donnerstag, 25. November, eröffnet werden. „Dies erfolgt unter Beachtung und Ergänzung der aktuellen Coronavorgaben des Landes Rheinland-Pfalz. Damit gehen in der Umsetzung essentielle konzeptionelle Veränderungen im Vergleich zu vergangenen Weihnachtsmärkten einher", heißt es von der Stadt.
2G oder 3G?
Um den Weihnachtsmarkt coronagerecht durchführen zu können, sind mehrere Szenarien denkbar. Eine 2G-Regel, die an den Essens- und Getränkeständen realisiert werden soll, könnte eine Möglichkeit sein. Dafür gibt es zum einen die Option, die Bereiche mit Glühweinständen einzuzäunen und Zugangskontrollen zu unternehmen; eine andere Variante könnte es sein, an Geimpfte und Genesene Bändchen zu verteilen, die dazu berechtigen an den Essens- und Getränkeständen etwas zu erwerben. In anderen Städten wird hierbei auch die 3G-Regel angewandt, bei der Ungeimpfte einen tagesaktuellen negativen Test brauchen, um einen Tagespass für den Weihnachtsmarkt zu erhalten. Auch weitere Szenarien sind denkbar. Nachdem in vielen anderen Städten die Weihnachtsmärkte abgesagt worden waren, war dieses Damoklesschwert auch über dem Mainzer Weihnachtsmarkt geschwebt.
Dass der Weihnachtsmarkt stattfinden soll, dafür hatten sich OB Ebling und Dezernentin Matz immer wieder ausgesprochen. Marco Sottile, einer der Sprecher der Mainzer Weihnachtsmarktbeschicker, ist dagegen skeptisch, ob der Weihnachtsmarkt unter sehr eingeschränkten Bedingungen überhaupt Sinn macht. Auch er ist gespannt, welche Vorgaben die Stadt umsetzen möchte. Für ihn steht nur fest, dass er bei einer 2G-plus-Regel nicht mitmachen möchte.
„Wenn der Weihnachtsmarkt eingezäunt wird und Geimpfte und Genesene zusätzlich jeden Tag einen neuen Test brauchen, um Zugang zu erhalten, bin ich mit meinem Stand nicht dabei.“ Er blickt dabei vor allem nach Stuttgart. Dort war am Donnerstag bekanntgegeben worden, dass die Essens- und Getränkestände eingezäunt werden und ein Zugang nur unter 2G-plus-Bedingungen möglich ist.
Marco Sottile betreibt mit seiner Familie den großen Glühweinstand vor den Markthäusern. „Ich bin erstaunt, welchen Aufwand die Stadt Mainz betreibt, um den Weihnachtsmarkt auf Biegen und Brechen stattfinden zu lassen“, sagt er. Er habe Zweifel, dass der Weihnachtsmarkt, wenn er denn am 25. November eröffnet wird, bis zum Ende stattfinden kann. Hinzu komme die Tatsache, dass er, wie die anderen Schausteller, den Vertrag unter anderen Voraussetzungen unterschrieben habe. „Wir Schausteller sind flexibel und erfindungsreich“, sagt er. Aber in der jetzigen Situation habe er ein lachendes und ein weinendes Auge. Natürlich wolle er einen Weihnachtsmarkt – aber Flair und Wirtschaftlichkeit müssten dennoch weiterhin gegeben sein.