
In vielen deutschen Städten finden an diesem Wochenende sogenannte Protesttrainings der „Letzten Generation” statt. Zu Wochenbeginn will die Gruppierung ihre Proteste ausweiten.
Mainz. Die Klimaaktivisten der „Letzten Generation” führen an diesem Wochenende in mehreren deutschen Städten sogenannte Protesttrainings durch. Auch Mainz steht auf der Liste der Veranstaltungsorte - hier findet das „Training” von 10 bis 16 Uhr statt. Für die kommende Woche hat die Gruppierung zudem angekündigt, ihre Blockade- und Störaktionen massiv auszuweiten. Die Letzte Generation hatte mitgeteilt, den Protest „in jede Stadt und in jedes Dorf” tragen zu wollen und „den Alltag im Land an so vielen Stellen wie möglich zu unterbrechen”.
Um an einer Straßenblockade teilzunehmen, sei der Besuch eines Protesttrainings empfehlenswert, schreibt die Letzte Generation auf ihrer Internetseite. „Dort bereitest du dich intensiv darauf vor, eine Straße zu blockieren. Es geht insbesondere um Deeskalation und disziplinierte Gewaltlosigkeit”, heißt es auf der Internetseite der Gruppierung. Die Trainings finden regelmäßig in vielen deutschen Städten statt. Wie aus Medienberichten hervorgeht, treffen sich die Teilnehmer der sogenannten Protesttrainings jedoch in geschlossenen Räumen und nicht in der Öffentlichkeit. In München wurde beispielsweise in einem Seminarraum geübt, In Kusel im Hinterzimmer eines Supermarktes und in Hamburg in einer Kita.
„Ja, das Training soll heute in Mainz stattfinden. Die Polizei hat Kenntnis davon und hat es auf dem Schirm”, sagte der Polizeiführer vom Dienst auf Anfrage dieser Zeitung.
Die „Letzte Generation” war in Mainz zuletzt in der vergangenen Woche in die Schlagzeilen geraten. Beim Besuch des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz beim CDU-Neujahrsempfang im Erbacher Hof hatten sich Klimaaktivistinnen vor das Rednerpult geklebt. Merz hatte daraufhin gesagt: „Und jetzt ab in den Urlaub”, womit er auf die Reise zweier anderer Aktivisten mit dem Flugzeug nach Thailand anspielte, die deshalb einen Gerichtstermin verpasst hatten.
Im Dezember und im Januar hatten Klimaaktivisten der Letzten Generation zudem Aktionen in Mainz durchgeführt, bei denen sie auf der Binger Straße in der Nähe des Hauptbahnhofs den Verkehr blockiert hatten, indem sie sich auf die Straße klebten.
Seit Monaten organisiert die „Letzte Generation” bundesweit Aktionen, um gegen die Klimapolitik der Bundesregierung zu protestieren. Dabei wurden unter anderem Straßen sowie Start- und Landebahnen auf Flughäfen blockiert. In Museen gingen Aktivisten Gemälde an, klebten sich fest oder bewarfen Kunstwerke. Die Gruppierung fordert unter anderem die Einführung eines Neun-Euro-Tickets und ein Autobahn-Tempolimit von 100 km/h.