Kleine Winzer im Kinderwingert in Osthofen

Im Kinderwingert die Erde umzupflügen scheint diesen beiden Mädchen Spaß zu bereiten. Am 12. März können sich kleine Winzer wieder im Weinberg tummeln. Foto: Marion Fink

Woher der Wein kommt, das lernen kleine Winzer im Kinderwingert in Osthofen. Am 12. März geht es wieder los. Termine gibt es über den ganzen Sommer verteilt.

Anzeige

OSTHOFEN. „Es ist wichtig, dass Kinder sich mit der Herkunft der Lebensmittel und der örtlichen Landwirtschaft auskennen“, findet die Osthofener Kultur- und Weinbotschafterin Marion Fink. Eine optimale Gelegenheit, sich mit der lokalen Branche des Weinanbaus vertraut zu machen, bietet nun der von ihr und ihrer Kollegin Christiane Behm organisierte „Kinderwingert“. Nachdem die beiden eine spezielle Weiterbildung absolviert hatten, die sie in der Abfolge und Durchführung der notwendigen Arbeiten im Weinberg sowie der kindgerechten Vermittlung derselben schulte, machte ihnen die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Durch den Lockdown im vergangenen Jahr hatte mindestens das erste Treffen ausfallen müssen. Umso mehr freuen sie sich, dass es jetzt endlich losgehen kann. Am Samstag, 12. März, treffen sich die kleinen Lernwinzer um 14 Uhr im Patenweingut May in der Ludwig-Schwamb-Straße 22.

Die Kinder sollten mit dreck- und wetterfester Kleidung und Schuhen kommen, denn in den Weinberg in der Gemarkung „Auf dem Schnapp“ geht es nicht nur bei Sonnenschein. Nach einer Begrüßungs- und Kennenlernrunde zeigen die Botschafterinnen in Begleitung von Jasmin May bei einem kleinen Rundgang unterschiedlich alte Rebstöcke und erklären den Aufbau vom Stamm bis zu den Blättern. Anschließend bekommt jedes Kind eine Rebe zugeteilt, die es mit Namensschild versehen darf. Dann lernt die Gruppe, wie man sie schneidet, biegt, am Draht festbindet und den Boden darunter auflockert. Um zu überprüfen, wie gut die Rebe wächst, messen sie außerdem deren Höhe. Alle Fortschritte halten die Kinder in ihrem Wingertsheft fest. Dort landen unter anderem ausgemalte Reben, Stücke der echten eigenen Silvanerrebe und des Drahtes und zum Schluss jeden Tages ein Stempel für die Teilnahme. Gegen 16 Uhr können die Eltern die Nachwuchswinzer wieder in Empfang nehmen. Am ersten Tag sollten die Kinder die Teilnahmegebühr von 40 Euro, einen Schnellhefter mit leeren Blättern, eine Gartenschere, eine kleine Hacke, Kleber und Buntstifte und etwas zum Trinken mitbringen.

„Wir werden viele interessante Stunden im Weinberg und mit unseren Reben erleben. Im Verlauf des Jahres könnt ihr sehen, wie sich unsere Reben entwickeln, was es alles im Weinberg zu tun und zu entdecken gibt“, versprechen die Botschafterinnen. Da die Acht- bis Zwölfjährigen natürlich am Ende keinen Wein probieren dürfen, wartet beim letzten Termin ein ganz besonderes Highlight. „Wir werden mit einer kleinen Kelter direkt im Weinberg Traubensaft pressen“, verrät Fink vorab, die selbst in jungen Jahren schon beim Traubenlesen geholfen hat und seit ihrer Ausbildung zur Weinbotschafterin ihre Heimat noch besser kennenlernt.

Die nächsten Termine für den Kinderwingert sind am 29. Mai, 16. Juli und einem Tag im September oder Oktober zur Ernte. Anmeldungen nehmen die beiden Organisatorinnen unter tourismus@vg-wonnegau.de oder per Telefon unter 06242-5 03 01 09 beziehungsweise 0170-7 34 70 99 bis 1. März entgegen. Bisher zählen sie sechs Teilnehmer, neun Plätze stehen also noch zur Verfügung. „Ich bin schon ganz gespannt“, erzählt Fink.

Anzeige

Vergleichbare Kinderwingertprojekte der rheinhessischen Kultur- und Weinbotschafter existieren beispielsweise in Gundheim, Alzey-Weinheim, Sulzheim, Mölsheim, Wintersheim, Nierstein und Oppenheim.