Figuren an Osthofener Kita geköpft und vom Zaun gerissen

Sinnlose Zerstörungswut: Unbekannte haben im Stärkmühlweg in Osthofen die von den Kindern gestalteten Figuren geköpft oder abgerissen. Foto: Kita „Regenbogen“

Die Kinder der Kita „Regenbogen“ im Stärkmühlweg hatten die bunten Figuren selbst gestaltet. Jetzt sind fast alle zerstört. Das sorgt für Fassungslosigkeit.

Anzeige

OSTHOFEN. Sie waren ein beliebtes Fotomotiv, das die Kinder selbst gestaltet hatten. Doch jetzt haben unbekannte Täter acht von neun Figuren am Zaun der Kindertagesstätte „Regenbogen“ der Caritas im Stärkmühlweg beschädigt oder abgerissen.

„Vier der bunten Figuren wurden geköpft, vier weitere abgerissen“, berichtet Kita-Leiterin Sabine Selig. „Unsere rund 125 Kinder sind wütend, entsetzt, fassungslos und traurig“, sagt sie, „einige haben sogar geweint.“ Auch im Erzieherinnenteam sei man ratlos: „Wie soll man Kindern erklären, dass es Menschen mit solcher Wut im Bauch gibt, die sich an Kindersachen vergreifen?“

Hallo – in allen Sprachen der Kita

Im September 2020 hatte die Kita beim Wettbewerb „Kleine Hände, große Zukunft“ der Handwerkskammern einen Geldpreis gewonnen. Von den 500 Euro wurden Holz und Farbe gekauft, die Figuren hatten die Kinder unter Anleitung selbst ausgesägt und bemalt. In einer Sprechblase neben den fröhlich-bunten Männchen steht: „Jeder lächelt in der gleichen Sprache“, in anderen ist das Wort „Hallo“ zu lesen – „in allen Sprachen, die wir in unserer Kita haben“, sagt Sabine Selig.

Anzeige

„Wenn ihr den Mut habt, ihr Übeltäter“, heißt es in einem Facebook-Post des Caritasverbandes, „kommt vorbei, wir können über alles reden.“ Die Kita hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet, Hinweise gebe es aber noch nicht, sagt Jan Magdic, Sprecher der Polizei in Worms. Entdeckt wurde die Tat am Freitag, 29. Juli, gegen 6.50 Uhr, die Täter müssen also seit dem Vorabend ab 17 Uhr „am Werk“ gewesen sein. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 06241-85 20 entgegen.

Ein kleines Happy End gibt es aber doch schon. Auf die Frage in den sozialen Medien, ob jemand beim Reparieren der für die Kinder so wichtigen Figuren helfen könne, hätten sich bereits zwei Freiwillige gemeldet, berichtet die Kita-Leiterin: „Ein Großvater und ein Vater, dessen Kind noch gar nicht bei uns ist.“ Ob die bunten Figuren dann aber wieder draußen am Zaun aufgehängt werden, wo sie ein beliebter Hintergrund für Erinnerungen im Fotoalbum waren, das sei noch offen. Vielleicht finden sie auch einen Platz auf dem Gelände, wo sie dann vor sinnloser Zerstörung sicher sein sollen.