Die Proben für die Aufführungen am 17. und 18. November laufen zurzeit auf Hochtouren.
GUNDERSHEIM. Wenn ein Lustspiel in einer Psychiatrie spielt, dann ist eines klar: Das kann ja heiter werden. Und das tut es auch. Mit ihrer Theateraufführung „Neurosige Zeiten“ sorgt die Theatergruppe des MGV Liederkranz 1872/1933 Gundersheim wieder für Schenkelklopfer. Der Verein hat nicht nur gute Sängerinnen und Sänger. Sie sind auch für ihre schauspielerische Leistung bekannt. Temporeiches Spiel, einfallsreiche Szenen und viel Situationskomik – all das erwartet die Besucher bei der Premiere der Neuinszenierung des Dreiakters von Winnie Abel, verspricht Sascha Krause, Vorsitzender des Vereins.
Die wahnwitzige Verwechslungskomödie dreht sich um Agnes Adolon, Tochter aus reichem Hause, die gerne auf Männerfang ist und wegen ihrer Sexsucht in die Psychiatrie zwangseingewiesen wurde. Doch nun hat sich spontaner Besuch angemeldet: Die Mutter möchte vorbeischauen. Doch die hat keinen blassen Schimmer von der Einweisung.
Wie empfängt man Besuch in einer Psychiatrie, ohne dass der Besuch merkt, dass es sich um eine Psychiatrie handelt? Das wird für Agnes zur besonderen Herausforderung, stammt sie doch aus einer reichen Hoteldynastie. Ihre Mutter geht davon aus, Agnes habe einen Top-Job und residiere in einer schicken Villa. Doch die Wahrheit ist – wie gesagt – eine andere. Dagegen muss also was getan werden. Die Mitbewohner werden ins Boot geholt und es wird chaotisch, denn die versuchen sich „normal“ zu verhalten. Doch das klappt nicht immer, und so kommt es zu manch skurriler Situation. Das Verwechslungsspiel nimmt seinen Lauf, dank eigener Rolleneinteilung.
Da gibt es zum Beispiel den zwangsneurotischen Hans. Der muss ab sofort den langjährigen Lebenspartner mimen, während die wahnhafte Marianne als Haushälterin vorgestellt wird. Dann gibt es noch die manisch-depressive Künstlerin Desirée. Diese wird zur Freundin des Hauses erklärt, und der menschenscheue Willi soll den Hausmeister spielen. Bei dieser Rollenverteilung ist abzusehen, dass der Plan nach hinten losgehen muss. Zumal sich noch ungebetener Besuch aus der Wohngruppe ankündigt, der für weiteren Wirrwarr sorgt. Das Durcheinander in der angeblichen Villa ist perfekt. Als dann noch Agnes Mutter die Psychiaterin in Gewahrsam nimmt, landet sie selbst in der Zwangsjacke und das verrückte Verwechslungsspiel läuft aus dem Ruder. Mehr wird nicht verraten.
Die Proben laufen zurzeit auf Hochtouren und diese Zeitung durfte schon mal einen Blick hinter die Kulisse werfen. Zurzeit wird in der Scheune der Familie Mahnel geprobt. Eine Probemöglichkeit, für die Vorsitzender Sascha Krause besonders dankbar ist. Insgesamt elf Akteure, einschließlich Souffleuse, wirken beim lustigen Dreiakter mit. Die Crew ist schon ziemlich textsicher und wenn es wirklich mal einen Texthänger geben sollte, dann ist ja die Souffleuse noch zur Stelle, schmunzelt Krause. Etwas Zeit zum Proben hat die Theatergruppe ja noch. Denn die Aufführungen sind im November geplant.