Was das Offsteiner Weingut Keth inmitten der Weinberge plant

Zwischen Offstein und Dirmstein baut das Weingut Keth zur Zeit einen neuen Standort mit moderner Vinothek und großer Produktionshalle.

Zwischen Offstein und Dirmstein entsteht die neue Weinarkade des Weinguts Keth. Was es damit auf sich hat und wann eröffnet werden soll.

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Offstein. Wenn die nächsten Trauben im Herbst gelesen werden, transportiert das Weingut Keth sie nicht mehr in die Offsteiner Ortsmitte, sondern verarbeitet sie direkt an Ort und Stelle zu Bioweinen. Inmitten der eigenen Reben bauen Matthias und Silke Keth ihre Weinarkaden. Seit Baubeginn im Dezember 2021 wächst zwischen Offstein und Dirmstein stetig ein etwa 5000 Quadratmeter großes Gebäude in die Höhe. Darin sollen bald aber nicht nur die Trauben zu Wein verarbeitet werden, sondern die Rebensäfte dürfen auch direkt probiert werden – etwa bei Sonnenuntergang auf der Terrasse mit Weitblick über die Weinberge der Region. Ein Traum, den sich die Familie hier selbst verwirklicht hat. Modern, nachhaltig und zweckmäßig.

Solarmodule auf dem Dach

Während man vorne in der Vinothek bald die Bioweine, die zusätzlich seit etwa einem halben Jahr auch Bioland-zertifiziert sind, kostet, entstehen sie im hinteren Teil des Gebäudes. Dort beginne sozusagen die Verarbeitung, wie Matthias Keth erklärt, während er durch die Produktionshallen führt. „Hier hinten”, sagt er von der Traubenanlieferung auf den Horchheimer Eisbachtaldom blickend, „kommen die Trauben direkt von der Lese in die Produktion und werden weiter verarbeitet”, gelangen schließlich in die großen Edelstahltanks. Die liegen derzeit noch in einer der Hallen und warten darauf, im Herbst eingesetzt zu werden. Von dort geht es über die neue Abfüllanlage in die Flasche. Paletten mit Weinflaschen stehen schon parat, die wurden bereits bestellt, meint Keth, der das frühzeitig in trockenen Tüchern wissen wollte – um nicht im Herbst Lieferengpässe zu bekommen.

So soll die Vinothek aussehen. Eröffnen will die Familie Keth bereits im März.
So soll die Vinothek aussehen. Eröffnen will die Familie Keth bereits im März. (© Visualisierung: Weingut Keth)

Die habe man auch beim Material für das Gebäude glücklicherweise nicht gehabt, ist der Winzer froh. Ein Generalunternehmer habe alles gut geplant, die entsprechenden Gewerke rechtzeitig beauftragt, sodass man bald eröffnen könne. Großen Wert habe man auf Nachhaltigkeit gelegt, Solarmodule auf dem Dach sorgten für so viel Strom, dass man in jedem Fall autark sei. Das Regenwasser werde wieder dem Boden zugeführt und Bäume und Sträucher rundum angelegt.

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Ursprüngliches Weingut im Ortskern bleibt

Der jetzige Wintereinbruch habe ein bisschen für Verzögerung gesorgt, meint Keth. Die Außenanlagen fehlten derzeit noch, der Parkplatz müsse noch angelegt werden. Und die Zufahrt für die Lkw, die die Weine direkt von der Erzeugung in den Handel und die Gastronomie bringen. In Zukunft müssen die Lastwagen also nicht mehr wie im alten Ortskern aufwendig rangieren.

Apropos alter Ortskern: Das ursprüngliche Weingut der Familie Keth in der Wormser Straße soll natürlich erhalten bleiben, als Wohnsitz und mit den vorhandenen Gästezimmern. Aber auch als Arbeitsort für alle Tätigkeiten im Weinberg: „Dort werden wir die Traktoren und alles, was wir für den Weinbau brauchen, weiterhin lagern”, erklärt der Winzer. Mit der reifen Traube geht es dann am neuen Standort weiter, der sich inmitten der eigenen Weinreben befindet, von denen die Mehrheit der insgesamt etwa 80 Hektar um das Gebäude rundum wachsen. Mit dem neuen Gebäude außerhalb schaffe man sich zusätzlichen Raum, den man unten im Ort schlichtweg nicht zur Verfügung gehabt hätte.

Vinothek soll im März öffnen

Und wenn die Vinothek dann Ende März, so wünschen es sich die Keths, am neuen Standort eröffnet, können die Kunden an einer der wohl längsten Theken Rheinhessens mit etwa 13 Metern die Jahrgänge kosten. Ein Gemälde über der Bar soll dann das Highlight werden.

Auch wenn derzeit der trübe Januarnebel über dem Neubau hängt, kann man sich vorstellen, wie die Sonnenstrahlen bald, im Frühling, durch die großen Glasfronten ins Gebäude fallen. Die Einrichtung selbst ist eher dunkel, modern, kubisch. Ein Spiegel lässt auch von der Bar den Blick in die umliegenden Weinberge zu und spiegelt das Sonnenlicht in den Raum. Ein großer Tisch lädt zu Seminaren ein, die Lounge zum Entspannen. Was noch fehlt, sind Lampen, Stühle, Sessel und natürlich die Menschen und der Wein. Die vier goldenen Buchstaben verraten schon jetzt, welche Weine es hier bald zu trinken gibt.