Offsteiner Grundschüler entdecken Artenvielfalt entlang des...

Vogelexperte Karl Müller (links) zeigte den Viertklässlern, wie man behutsam, aber erfolgreich die verschiedensten Tiere entlang des Weges finden kann. Foto: photoagenten/Andreas Stumpf  Foto: photoagenten/Andreas Stumpf

Auch in diesem Jahr hat sich der Heimatverein Offstein am bundesweiten „Geo-Tag der Natur“ mit einer eigenen Aktion beteiligt. Mit den Schülern der vierten Klasse der...

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OFFSTEIN. Auch in diesem Jahr hat sich der Heimatverein Offstein am bundesweiten „Geo-Tag der Natur“ mit einer eigenen Aktion beteiligt. Mit den Schülern der vierten Klasse der örtlichen Grundschule und Lehrerin Uta Stibenz wurde die Artenvielfalt entlang des Weidesgrabens am Reisbach erkundet. Los ging es am Freitagvormittag bei angenehmen Temperaturen am Heimatmuseum. Nach zweieinhalb Kilometern Fußmarsch und einsetzender Schwüle waren die Kinder zwar „geschafft“, aber total begeistert von dem, was sie erleben durften.

Kinder finden auch Frösche, Käfer und Schmetterlinge

Neben den Vögeln fanden auch Käfer oder Schmetterlinge ihr besonderes Interesse. „Ich habe einen Schnellkäfer gefunden und eine Libelle“, erzählte Jonas. „Und ich hatte Babygrasfrösche auf der Hand“, begeisterte sich Lisa. „Das war ein tolles Erlebnis.“ Lisa ergänzte: „Wir haben auch Schmetterlinge wie den Schachbrettfalter oder den Dickkopffalter mit dem Kescher vorsichtig eingefangen und beobachtet und ihnen dann wieder die Freiheit gegeben.“ Klara fand es gut, dass sie viel über seltene Käfer gelernt hat. „Wir erfuhren aber auch, dass wir keinen Müll in der Natur hinterlassen sollten. Und wir sollten leise sein, weil laute Geräusche die Tiere verscheuchen oder verstummen lassen können.“ Und Alina sagte: „Mir hat es gut gefallen, dass die Leute so viel wussten.“

Gemeint war damit vor allem Vogelexperte Karl Müller, der anschaulich und damit nachhaltig informierte. Bei der Erkundung der Vogelwelt hatten die Schüler den Kuckuck entdeckt, die Nachtigall, sowie Amsel, Pirol und Stieglitz, aber auch die Stockente, den Sumpfrohrsänger, Eichelhäher oder Fasan. Insgesamt konnten mithilfe des Biologen Müller 25 Vogelarten an Gesang, Flugbild oder Aussehen identifiziert werden. „Auffallend war, dass wir in diesem Jahr weniger Greifvögel gefunden haben, was wahrscheinlich wetterbedingt ist“, berichtete Rolf Hoffmann vom Vorstand des Heimatmuseums. Neugierig hatten die Kinder ganz genau beobachtet: In ihren Listen waren auch die Mönchsgrasmücke zu finden oder verschiedene Kräuter, Früchte und Bäume.

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„Die Schüler schrieben in vier verschiedenen Gruppen auf, was wir gefunden hatten, und ich trage es in unsere Artenlist ein“, informierte Hoffmann. „Wir wollen uns damit einen Überblick über die Vielfalt der Vogelwelt entlang des Weidesgrabens verschaffen.“ Der Weidesgraben entwässert mit seinen Zuläufen die Flur zwischen den Gemeinden Offstein, Hohen-Sülzen und der Zuckerfabrik Offstein, was vor allem bei Starkregen von Bedeutung ist. Über weitere Gräben reicht sein Einzugsgebiet bis Bockenheim.

„An der Geo-Aktion nehmen wir seit 2014 teil, und immer unterstützt uns der heute 74-jährige Ornithologe Karl Müller“, so Hoffmann. Ebenso traditionell nehmen die jeweiligen Viertklässler der Grundschule am Engelsberg teil. Stolz nahmen diese ihre Teilnahme-Urkunden in Empfang und trugen ihre Geo-Kappen, die sie als Geschenk bekommen hatten.

Der „Geo-Tag der Natur“ wird alljährlich von der Zeitschrift „GEO“ initiiert und ist Anstoß für über hundert große und kleine Veranstaltungen.

Von Bea Witt