
Nach etwa anderthalb Jahren Bauzeit wird die Vinothek zwischen Offstein und Dirmstein am 17. und 18. Juni nun doch offiziell eröffnet. Worauf sich die Gäste künftig freuen dürfen.
Offstein. Jetzt gibt es sie doch, die offizielle Eröffnung der Weinarkaden zwischen Offstein und Dirmstein. „Weil wir so oft gefragt wurden, wann wir die Vinothek eröffnen“, erklärt Matthias Keth, der gemeinsam mit seiner Familie das Weingut mitten in seinem Weinberg um einen zweiten Standort erweitert hat. Am 17. und 18. Juni ist es so weit. Für Kunden hatte man bereits die Türen der Weinarkaden ein Wochenende geöffnet. Um mal hineinzuschnuppern in die neuen Räume. Jetzt wird es noch einmal ganz offiziell. Und dabei soll es neben Wein auch Kleinigkeiten zu essen geben.
Seit Baubeginn im Dezember 2021 ist zwischen Offstein und Dirmstein ein etwa 5000 Quadratmeter großes Gebäude in die Höhe gewachsen. Und seit dem letzten Besuch dieser Redaktion im Januar hat sich noch einmal einiges getan, vor allem im Innern. Denn jetzt ist die Vinothek am westlichen Eingang des Gebäudes komplett fertiggestellt. Das 3D-Gemälde hinter der Theke ist komplett, die Weinkollektion vor dem dunklen Spiegel präsent, eine Lounge lädt zum Verweilen im hohen, lichtdurchfluteten offenen Raum ein, eine lange Tafel bietet Platz für Weinproben.
Noch keine Kühlung im Lager notwendig
Das Besondere am neuen Standort ist, dass nicht nur die Weine des Bioweinguts probiert werden können, sondern inmitten der Weinberge auch der Wein entsteht. Während draußen bei fast 30 Grad die Sonne knallt, ist es drinnen angenehm kühl. „Etwa 12 bis 14 Grad sind optimal für unser Weinlager“, erklärt Matthias Keth und führt von der Vinothek aus ins Lager. Derzeit brauche man noch keine Kühlung, das funktioniere auch so, durch die gute Dämmung und durchdachte Planung des Gebäudes, meint der Winzer.
Groß ist neben dem Lager auch die angrenzende Produktionshalle, in der schon etwa 50 Edelstahltanks auf die nächsten Trauben im Herbst warten. „Da kommen etwa nochmal so viele dazu“, sagt er. Barrique- und Holzfässer ebenfalls, jedoch in einem anderen Teil des Gebäudes. Die neuen Weinarkaden sollen schließlich wie eine Art Straße funktionieren, auf der der Wein entsteht: Hinten kommen die gelesenen Trauben im Herbst hinein, werden gepresst und durchlaufen die Produktion, Gärung und Abfüllung, bis sie schließlich vorne getrunken werden können. Später, erklärt Keth, solle auch den Kunden ein Blick in die Produktion erlaubt werden.
Bis es so weit ist, haben die Keths aber noch etwas Arbeit, die weiteren Tanks fehlen noch, die dazugehörige Leitern, eine Art Laufsteg im oberen Bereich der Tanks, die Technik, Schläuche, die Anlage zur späteren Abfüllung und vieles weitere, schließlich sollen die ersten Trauben im Herbst schon hier verarbeitet werden. Das Ziel sei aber zu erreichen, glaubt der Winzer. „In zwei Wochen werden noch die letzten Weine aus den Edelstahltanks abgefüllt, dann sind alle Tanks leer und können umziehen“, sagt Matthias Keth. Das sei auch dann mit der letzte Abschnitt des Umzugs vom Weingut in der Ortsmitte Offsteins.
Was dann noch fehlt, betrifft die Infrastruktur in Sachen Solarenergie, etwa ein Wechselrichter oder die E-Ladesäulen, die für die Kundenparkplätze in Planung seien. Auch die Wärmepumpe habe eine längere Lieferzeit als zunächst angenommen. Grundsätzlich liege man aber im gewünschten Zeitplan. Was in Sachen Technik schon feststeht: Auf dem Dach der Weinarkaden wird mehr Sonne in Energie umgewandelt als man am Standort selbst verbrauchen kann. Die Eigenversorgung sei also gesichert, freut sich Matthias Keth. Und mit dem Überschuss leiste man zusätzlich einen Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit.
Außen fehlt es den Weinarkaden noch an Grün
Auch das Außengelände ist noch nicht ganz fertig. Hier fehlt es noch an Grün. Geplant seien die Arbeiten erst für den Herbst, meint der Offsteiner. Denn abgesehen vom derzeit trockenen Boden seien zunächst der Wein und seine Produktion wichtig.
Im Frühjahr 2024 soll alles fertig sein. Dann, so plane es die Familie derzeit schon, soll es in den Weinarkaden zusätzlich zum Wein auch Events geben. Dieses Jahr sei man noch zu sehr mit den Arbeiten im Weingut beschäftigt, um an so etwas zu denken. Ein wenig stolz ist man aber auch schon jetzt: „Es ist genauso geworden, wie wir es uns vorgestellt haben“, freut sich Matthias Keth und genießt den Weitblick von der Sonnenterrasse im Westen auf die Weinberge der Region, von denen 90 Hektar an Rebfläche zum Weingut der Familie gehören.