Blumenmarkt in Offstein wird Lieferservice

Rund 70 Bestellungen sind bei den Organisatoren des Blumenmarkts eingegangen. Etwas mehr als 1200 Pflanzen müssen sortiert und lieferfertig verpackt werden. Foto: BK/Axel Schmitz

Damit die beliebte Veranstaltung nicht ausfällt, musste der Heimatverein kreativ werden.

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OFFSTEIN. Frühlingszeit ist Pflanzzeit. Ob im eigenen Garten oder im heimischen Balkonbeet: Alles blüht und grünt – das ist nicht nur was für’s Auge, auch der Gaumen dankt es. Denn welch ein Genuss sind beispielsweise Tomaten oder Paprika – frisch gepflückt aus dem heimischen Beet? Ja, weil es dort alles gibt, was das Gärtnerherz begehrt, ist der traditionelle Blumenmarkt des Offsteiner Heimatvereins so beliebt.

Neue Wege in ungewöhnlichen Zeiten

Seit über drei Jahrzehnten findet er in schöner Regelmäßigkeit statt und ist in zahlreichen Kalendern vermerkt. Anders ist es in diesem Jahr, in dem das Coronavirus den Alltag beherrscht, und somit auch die Durchführung des Blumenmarktes unmöglich zu machen schien. Doch anstatt vor dem Virus zu kapitulieren, hat der Heimatverein die Veranstaltung in diesem Jahr kurzum als Lieferservice gestaltet. In ungewöhnlichen Zeiten muss man eben neue Wege gehen.

Die Bürger wurden unter anderem mit Flyern auf den Service aufmerksam gemacht und hatten acht Tage Zeit, ihre Bestellungen aufzugeben. „Die Resonanz übersteigt all unsere Erwartungen.“ Rolf Hoffmann, zweiter Vorsitzender des Offsteiner Heimatvereins, ist immer noch überrascht. Gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden, Dr. Karl Heimers, blickt er auf ein Meer aus Topf- und Kübelpflanzen, Balkon- und Gartenblühern inmitten einer großen freigeräumten Fläche innerhalb des Heimatmuseums. Dort sind er und einige Helfer mit Behelfsmasken und unter Berücksichtigung des erforderlichen Abstandes dabei, das Grün in die Lieferfahrzeuge zu laden. Kommissioniert wurde bereits am Vortag, um am Liefertag Zeit zu sparen. „Wir haben fast 70 Bestellungen mit zusammen etwas mehr als 1200 Pflanzen“, zählt Hoffmann auf. In genaue Zahlen aufgedröselt sind das 300 Geranien, 700 andere Blumen-Pflanzen und 200 Paprika- und Tomatenpflanzen.

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Zunächst habe man ein Lieferfahrzeug eingeplant, sagt Vorsitzender Heimers, dann waren es zwei und schlussendlich sollten es drei werden. Trotz des etwas anderen Abverkaufes zieht der Heimatverein eine positive Bilanz. Wenn nächstes Jahr hoffentlich wieder alles „im grünen Bereich“ verläuft, will man vielleicht den Marktverkauf und den mobilen Dienst miteinander kombinieren. Fakt ist: Manchmal bringen Krisen auch neue Ideen mit sich.

Von Martina Wirthwein