Wo im Alzeyer Land gestreikt wird

Warnstreik im öffentlichen Dienst. Auch die Busse der MVG in Mainz sind betroffen.

Wieder rufen Gewerkschaften Beschäftigte von Kitas, Kliniken und dem ÖPNV auf, die Arbeit niederzulegen. In diesen Einrichtungen in Alzey und dem Kreis wird tatsächlich gestreikt.

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Alzey-Worms. Erneut streiken Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaften Verdi und Komba haben in dieser Woche zahlreiche Beschäftigte in der Region dazu aufgerufen. Die Folge sind auch in Alzey und dem Alzeyer Land Schließungen von Kitas und Einschränkungen im öffentlichen Personennahverkehr.

Drei Alzeyer Kitas schließen am Donnerstag

Für kommunale Kitas in Alzey bedeutet das, dass am Donnerstag, 23. März, die Einrichtungen Haus der Klänge, Hanni Kipp - Haus des Kindes und die Heimersheimer Kita „Am Sonnenberg” geschlossen bleiben müssen. Das teilt Simone Göttelmann von der Stadtverwaltung mit. Die Kita „Walter Zuber” bleibe für berufstätige Eltern geöffnet, da sich hier nur einige Erzieher am Streik beteiligten. Die Eltern habe man bereits am vergangenen Mittwoch über den Streik und die Notbetreuung informiert.

Neben den Erzieherinnen, die sich in Alzey am Streik beteiligen, sei kein weiterer Streik-Aufruf in der Stadtverwaltung bekannt, erklärt Bürgermeister Steffen Jung. Auch Simone Stier, Pressesprecherin der Kreisverwaltung Alzey-Worms, teilt am Montag mit, dass keine Streiks innerhalb der Verwaltung bekannt seien.

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Nur wenige Erzieher streiken im Landkreis

Im Landkreis sind nur wenige Kitas vom Streik betroffen. Sowohl in der Verbandsgemeinde Wonnegau als auch in Eich ist den VG-Bürgermeistern Walter Wagner und Max Abstein keine Kita bekannt, die in dieser Woche bestreikt werde und deshalb schließen müsse. In der VG Alzey-Land streikten hingegen Mitarbeiter der Kita in Framersheim und im Kettenheimer Grund in Wahlheim. Das teilt man seitens der Verbandsgemeinde mit. Deshalb müsse die Framersheimer Kita am Donnerstag geschlossen bleiben, in der Kita in Wahlheim finde in zwei Gruppen eine Notbetreuung statt.

In der VG Wöllstein bleiben die Kitas Rappelkiste in Wendelsheim, die Spielwiese in Wöllstein und die Kita „schlaue Hasen” geöffnet. Unklar sei zum jetzigen Zeitpunkt, ob Erzieher der Kita Rasselbande in Wöllstein streiken. Eine Person streike zudem in der Villa Regenbogen in Siefersheim, teilt man seitens der VG-Verwaltung mit.

Seitens der Verbandsgemeinde Monsheim erklärt Ralph Bothe, dass lediglich die Wachenheimer Kita „Wachtelnest“ bestreikt werde. Weitere Streikmaßnahmen, etwa in der Verwaltung, erwarte der VG-Bürgermeister nicht.

Laut Thomas Müller, erster Beigeordneter der Stadt Wörrstadt, sollen am Donnerstag, 23. März, alle Kitas in der Stadt Wörrstadt wegen des Streiks geschlossen bleiben. In einer der städtischen Kitas werde die Stadt eine Notbetreuung anbieten. Von den Ortsgemeinden wisse man von keiner geplanten Kita-Schließung.

DRK Krankenhaus nicht betroffen

Zum Streik aufgerufen hat Verdi auch Mitarbeiter in Kliniken. Das Alzeyer DRK Krankenhaus sei davon allerdings nicht betroffen, wie der Pflegedirektor Michael Nordhoff erklärt. Man habe nicht den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, meint er. Deshalb werde in dieser Woche an der Klinik auch nicht gestreikt.

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Betroffen ist jedoch der öffentliche Personennahverkehr. Die Kommunalverkehr Rhein-Nahe GmbH (KRN) hat für Dienstag, 21. März, angekündigt, dass alle Verkehre der KRN bestreikt werden sollen. Es sei deshalb davon auszugehen, dass es auf der Linie 660 nach Alzey und Gau-Odernheim, auf den Linien 648 von Oppenheim nach Wörrstadt und auf der Linie 228 von Thiefental/Fürfeld nach Wöllstein zu Totalausfällen kommen wird. Wie die Kreisverwaltung Alzey-Worms auf der Internetseite mitteilt, seien betroffene Schulen, Schüler und Eltern schon am Freitag darüber informiert worden. Alle anderen Linien im Landkreis Alzey-Worms seien vom Streik nicht betroffen.

Als Grund des Streiks erklärt man seitens der Gewerkschaften, dass man gegenüber der „Verweigerungspolitik der öffentlichen Arbeitgeber den Druck erhöhen” wolle, bevor die dritte Verhandlungsrunde in Potsdam am Montag, 27. März, starte. Sowohl Verdi als auch Komba fordern weiterhin die Erhöhung der Tabellenentgelte um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro, bei einer Laufzeit von einem Jahr.