Eintracht Frankfurt darf sich in der Conference League auf attraktive Europa-Reisen freuen. Der zuletzt streikende Star-Stürmer Kolo Muani wird dann wohl doch nicht dabei sein.
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - . Begleitet von einer spektakulären Wende im verrückten Transfer-Poker um den offenbar doch zu Paris Saint-Germain wechselnden Stürmerstar Randal Kolo Muani hat Eintracht Frankfurt für die Gruppenphase in der Conference League lösbare Aufgaben mit attraktiven Reisezielen erhalten. Der Fußball-Bundesligist trifft in der Gruppe G auf den griechischen Vizemeister PAOK Saloniki, den finnischen Meister HJK Helsinki und den FC Aberdeen aus Schottland.
Die Auslosung in Monaco geriet am Freitag aber fast zur Nebensache, denn das Transfer-Theater um den zuletzt streikenden Kolo Muani hielt Verantwortliche wie Fans der Eintracht gleichermaßen in Atem. Nachdem der Deal mit PSG am Nachmittag bereits vom Tisch war, erhöhte der französische Rekordmeister am Abend sein Angebot und hatte mit der Offerte nach übereinstimmenden Medienberichten wohl Erfolg.
Demnach soll Kolo Muani, der im Vorjahr ablösefrei vom FC Nantes zu den Hessen gekommen war, für 95 Millionen Euro doch zurück in seine Heimat wechseln und in Paris einen Fünfjahresvertrag bis 2028 erhalten. Eine offizielle Bestätigung der Vereine stand zunächst aus.
Am Nachmittag hatte die Eintracht die Verhandlungen mit Paris abgebrochen, weil das Gesamtpaket nicht den Vorstellungen entsprach. Zum einen stimmte die Ablöse für die Eintracht nicht, zum anderen kam eine Verpflichtung des als Ersatz für Kolo Muani eingeplanten Hugo Ekitiké von Paris Saint-Germain nicht zustande.
Die von Paris aufgerufene Ablöse von 35 Millionen Euro war der Eintracht schlichtweg zu hoch, zudem hätte der 21-Jährige das Gehaltsgefüge beim Conference-League-Teilnehmer mit einem Jahresverdienst von angeblich rund acht Millionen Euro brutto gesprengt. Da sich beide Seiten bei Ekitiké nicht einig wurden und kurzfristig auch kein anderer Stürmer verpflichtet werden konnte, beendeten die Frankfurter nach intensiven Gesprächen die Verhandlungen - die sie später wieder aufnahmen.
Doch nicht nur das Transfer-Theater um Kolo Muani hielt die Frankfurter Verantwortlichen am letzten Tag der Wechselperiode in Atem. Bereits am Vormittag verließ Stürmer Rafael Borré vorzeitig das Training. Der Kolumbianer schließt sich bis Saisonende auf Leihbasis dem Ligarivalen Werder Bremen an.
Am Nachmittag vermeldeten die Hessen dann die Verpflichtung von Niels Nkounkou. Mit dem Linksverteidiger vom französischen Zweitligisten AS St. Etienne kommt ein Wunschspieler zu den Hessen, bei denen der 22-Jährige einen Vertrag bis zum Sommer 2028 unterschrieb. „Er ist ein hochtalentierter Spieler, der durch seine Dynamik, Durchsetzungskraft und Zielstrebigkeit besticht. Insbesondere auf seiner Position werden diese Elemente unser Spiel bereichern“, sagte Frankfurts Sportdirektor Timmo Hardung über den Neuzugang.
Auch ohne Kolo Muani hatten die Hessen, die 2022 die Europa League gewannen und in der Vorsaison erstmals in der Champions League dabei waren, am Donnerstagabend durch ein 2:0 im Playoff-Rückspiel gegen Lewski Sofia die Gruppenphase in der Conference League und damit ein erstes Saisonziel erreicht.
„Ich bin unheimlich stolz auf die Gruppe. Die letzten Tage waren für die Jungs und alle im Verein sicherlich nicht einfach“, lobte Toppmöller danach. „Wir sind erleichtert, weil wir wissen, was der Einzug in die Gruppenphase für den Verein und die Fans bedeutet.“ Auch Sportvorstand Markus Krösche war erleichtert: „Das war wichtig für uns. Der Einzug in die Gruppenphase war unser Ziel. Das haben wir souverän erreicht.“
Der erste Gruppen-Spieltag steigt am 21. September, der letzte am 14. Dezember. Die acht Gruppensieger qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale, die jeweils zweitplatzierten Teams müssen in der Playoff-Runde gegen die acht Gruppendritten aus der Europa League antreten. Das Finale findet am 29. Mai 2024 in Athen statt.