Kleine Ukrainer sollen auf spielerische Weise die deutsche Sprache lernen. Die Stadt Darmstadt, die Onlineprinters GmbH und der Verein PDUM haben die Schrift jetzt vorgestellt.
DARMSTADT. Geflüchteten Kindern aus der Ukraine spielerisch die deutsche Sprache näherbringen - dies ist das Ziel eines 30-seitigen "Beschäftigungsbuchs". Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) hat die von der Onlineprinters GmbH in Kooperation mit dem Verein PDUM konzipierte Schrift jetzt vorgestellt. Darin können Kinder Drachen, Einhörner und Paradiesvögel bunt ausmalen, das Alphabet und Wörter aus dem Schulalltag lernen, durch Labyrinthe gehen und leichte Zahlenaufgaben lösen.
"Dieses Beschäftigungsbuch für ukrainische Kinder, die fliehen mussten, ist in vielerlei Hinsicht eine wunderbare Sache", erklärt Partsch. "Besonders für Kinder sind Kriegs- und Fluchterfahrungen traumatisch. Sie mussten ihr gewohntes Umfeld verlassen und müssen sich nun völlig neu eingewöhnen und eine neue Sprache lernen. Dabei hilft das kleine Büchlein spielerisch. Es macht Spaß, es lenkt die Kinder von Dingen ab, die sie bedrücken, und durch die beigefügten Übersetzungen und Bilder können die Kinder spielerisch die deutsche Sprache lernen.
Derzeit betreue die Stadt 362 geflüchtete Kinder zwischen null und 13 Jahren, deren Ankunft zur Erstversorgung im Bürgermeister-Pohl-Haus bereits mithilfe des Spielmobils angenehm und herzlich gestaltet wurde. Um den Kindern einen guten Start zu ermöglichen, wurde das niedrigschwellige Angebot an Spielgruppen in der Stadt ausgeweitet. Es kann von allen Altersgruppen genutzt werden. Muttersprachliche Honorarkräfte helfen bei der Betreuung. Das Beschäftigungsbuch ist nun ein weiterer Schritt, die Kinder willkommen zu heißen und ihnen den Start in ihrer neuen Heimat zu vereinfachen.
Die Idee für dieses auf Deutsch und Ukrainisch aufgesetzte Heft hat der Geschäftsführer von Onlineprinters GmbH, Roland Keppler, aus Düsseldorf übernommen. "Das Beschäftigungsbuch hilft gerade aufgrund seiner gedruckten Form den geflüchteten Kindern unmittelbar auf kreative Art und Weise, sich mit der deutschen Sprache und Kultur anzufreunden und bringt sie auf andere Gedanken. Da er in Darmstadt zu Hause sei, freue er sich umso mehr, dass das Buch auch hier aufgelegt wurde.
Claudia Ehry vom Verein PDUM sagt, dass sie ihren Teil der Auflage für den ukrainischen Treffpunkt verwenden, der sich im Rahmen der Vereinsarbeit in Kranichstein gebildet hat. Jeden Sonntagnachmittag kämen dort Frauen und Kinder zusammen, um sich auszutauschen, Deutsch zu lernen, zu basteln und zu spielen.
Die Stadt wird die Hefte in den nächsten Tagen und Wochen an die nun in Darmstadt lebenden Kinder aus der Ukraine verteilen.