Bis zum 24. Dezember öffnen wir für unsere Leser täglich ein Türchen in unserem Adventskalender der Regionen. Die Geschichten sollen Freude bereiten und Ideen geben.
Alzey. Was passt besser zur Adventszeit als der Gang auf den Weihnachtsmarkt? Mit einer Tasse Glühwein oder Punsch in der Hand, zu Klassikern wie „Last Christmas” schunkelnd, lässt es sich ja gut aushalten. Solange zumindest, bis die Füße kalt werden und man anfängt zu frieren. Ein Problem, das die Stand-Betreiber auf dem Alzeyer Weihnachtsmarkt kennen. Mit der richtigen Vorbereitung sei die Kälte aber kein Problem, sagen sie.
Mehrere Schichten Kleidung übereinander halten warm
Doch wie halten sich die Beschicker in Alzey warm? „Vor allem dick einpacken”, verrät Tatjana Meeß das oberste Gebot. An ihrem Stand „Süßer Himmerl” verkauft sie gebratene Mandeln, Schokoküsse, Popcorn und weitere Süßigkeiten. Sie ist seit etwa 15 Jahren Teil des Alzeyer Weihnachtsmarkts. Ihr Mann, Ludwig Meeß, betreibt den Markt und startet dieses Jahr in seine 25. Saison. Neben einem kleinen Heizstrahler im Stand, sagt Tatjana Meeß, setzt sie vor allem auf den „alt bekannten Zwiebel-Look”. Über die Thermo-Unterwäsche ziehe sie mehrere Pullover. Manchmal sogar drei Stück. Fleece-Stoff sei dabei besonders zu empfehlen. Der halte auch dann noch warm, wenn Baumwolle und Co. bereits den Dienst quittieren. Was für die Süßwaren-Verkäuferin ebenfalls nicht fehlen darf, ist das richtige Schuhwerk: „Für mich sind warme Füße immer wichtig.” So halte sie automatisch den Rest ihres Körpers ein Stück weit warm. Bewegung, sagt sie, solle man auch nicht vernachlässigen.
An den anderen Ständen würden teils die vorhandenen Geräte automatisch für Wärme sorgen, sagt Meeß. So strahlen das Waffeleisen, die Crêpe-Platte und der Grill so viel Hitze aus, dass man eher ins Schwitzen komme als zu frieren. Am Glühweinstand, der Almhütte, befindet sich außerdem ein Holzofen, an dem sich die Beschicker wärmen können.
Betreiber in anderen Städten würden auch auf Heizplatten setzen, erzählt Meeß. Darauf haben sie in Alzey verzichtet. Dafür haben sie die Glasscheiben an den Ständen größtenteils montiert gelassen. „Sie dienen dem Schutz vor Corona, aber auch dazu, die Wärme in den Ständen zu halten”, erklärt die Verkäuferin. Zudem seien die Verkäufer dadurch auch vor Wind und Regen geschützt. Und wenn alle Stricke reißen, die Temperaturen richtig tief in den Keller sinken, dann hat Meeß noch eine Geheimwaffe parat: „Wenn’s noch kälter wird, dann packe ich mein Stirnband aus”, sagt Meeß lachend. Derzeit würde es aber noch ohne gehen.
Stets in Bewegung bleiben
Auch Melitta Mohr vom Verein für Brauchtumspflege (ACV) setzt auf den Zwiebel-Look. Sie arbeitet am Stand des ACV, der Heißgetränke verkauft. Um sich warmzuhalten, sagt sie, „muss man sich eben dementsprechend anziehen”. Mohr ist der Meinung, heutzutage gebe es genügend Möglichkeiten. „Gefütterte Strumpfhosen, Winterleggings und Fleecejacken”, zählt die Verkäuferin auf. Für hilfreich hält sie auch Taschenwärmer in der Jacke. „Mittlerweile gibt es alles zu kaufen, man muss keine Millionen dafür ausgeben”, sagt Mohr.
Das ACV-Mitglied betont außerdem die Wichtigkeit der Bewegung: „Es dürften die teuersten Schuhe sein, die man trägt, aber im Stehen halten auch die nicht warm.” Die meisten, sagt sie, würden kalte Füße bekommen, sobald sie längere Zeit an Ort und Stelle stehen. Deshalb empfiehlt sie jedem auf dem Weihnachtsmarkt in Bewegung zu bleiben. „Aber haben die Besucher den dritten oder vierten Glühwein getrunken, merken sie auch nicht mehr, dass es kalt ist”, erzählt sie schmunzelnd.