VITA
Die Sopranistin war engagiert etwa am Royal Opera House, Metropolitan Opera, Teatro Alla Scala, Deutsche Oper Berlin, Vienna State Opera, Bolshoi Theatre, Teatro Real in Madrid, an der Bayerischen Staatsoper, Arena di Verona, Mariinski-Theater in St. Petersburg und bei den Salzburger Festspielen.
Mit „Salome“ gelang ihr im Februar 2007 ein Sensationserfolg an der Mailänder Scala, dem ein ebensolcher mit „Fidelio“ an der Staatsoper in Wien folgte. Nach erfolgreichen Produktionen, wie „Salome“ am Royal Opera House London, debütierte sie 2008 spektakulär als „Médée“ von Cherubini am La Monnaie in Brüssel. Ihre „Lady Macbeth“/Verdi zur Eröffnung der Saison 2008/09 an der Bayerischen Staatsoper München wurde von Publikum und Feuilleton euphorisch aufgenommen.
Nadja Michaels Schritt in das Belcanto-Repertoire als Medea in „Medea“ in Corinto von G.S. Mayr an der Bayerischen Staatsoper München gerieten zum Triumph. Ende 2010 sang sie mit großem Erfolg die „Lady Macbeth“/Verdi neben Thomas Hampson an der Lyric Opera Chicago, sowie an der New Yorker Metropolitan Opera. 2011 debütierte die Sängerin unter Daniel Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden Berlin als Marie in „Wozzeck“/Berg. Die erste moderne Partie Montezuma/Rihm („Die Eroberung von Mexico“) am Teatro Real Madrid Herbst 2013 unter Alejo Perez eröffnete neue Räume und wurde zum Triumph. Es folgen viele weitere weltweite Engagements an der Metropolitan Opera New York, San Francisco Opera, am New Opera House in Tokio, Teatro Wielki Warszawa und am Teatro Colon in Buenos Aires.
Im Bolshoi Theater sang sie 2016 die Titelrolle der „Katerina Ismailova“ unter Tugan Sokhiev und wurde dafür als beste Sängerin des Jahres in Russland nominiert. Ende 2016 war sie in der Oper „Fosca“ von Carlos Gomes am Theatro Mu.
Im Mariinsky Theatre in St. Petersburg wird sie demnächst als Elektra und Isolde debütieren.
Nadja Michael wurde mit vielen Preisen für ihre verschiedensten Opernrollen und ihre künstlerischen Leistungen ausgezeichnet.
WORMS - Nadja Michael zählt zu den bekanntesten Opernsängerinnen weltweit. Aufgewachsen in der Nähe von Leipzig, nach Studium in Stuttgart und an der Universität in Bloomington/Indiana, USA, gastiert sie heute regelmäßig unter den renommiertesten Dirigenten an den großen Opernhäusern in aller Welt.
Sie ist Mitglied im Festspiel-Ensemble – eine Sängerin? Die schlanke Blonde lacht. „Ich bin bekannt für meine theatralische Spielfreude“, sagt sie, deshalb freue sie sich auf ihr Mitwirken in einem Theaterstück. Dennoch habe sie sich, als die Anfrage für ein Engagement aus Worms kam, gefragt: Wie wird es sein? Ist es wie Musik? Kann ich liefern? „Denn ich wollte ja kein Stein im Getriebe sein.“
Die Zweifel vergingen aber schnell. Denn sie kenne Autor Albert Ostermaier, „und der ist ein Qualitätssiegel“. Sie sei sich schnell sicher gewesen, dass das Stück etwas mit ihr zu tun haben werde. In „Gold“ ist sie eine Walküre/Halide Vogel, die zu 80 Prozent singen und nur zu einem Fünftel der Rolle sprechen müsse. „Das Stück ist wild, es ist wie ein Drehbuch. Es ist unglaublich klug, schlau, vielschichtig gebaut.“ Nichts sei zufällig. die Nibelungensage werde mit wagnerischer Lesart verbunden. Alle Figuren hätten mindestens drei Identitäten, „ich bin sprachlos“.
Die Nibelungensage sei ihr bekannt gewesen, sagt die Sängerin, auch die Stadt Worms als Festspielstadt und historischer Knotenpunkt. Dennoch sei sie bislang noch nie hier gewesen, erfahre die Stadt nun als „reizend und sehr aufgeräumt“. Die Sängerin wohnt im Hotel, nutzt hier die Fahrräder, die dort zur Verfügung gestellt werden, um die Stadt zu erkunden. Ziellos fahre sie umher und sei begeistert: „Ich entdecke idyllische Ecken und architektonische Überraschungen.“
Die Walküre, die sie im Stück gibt, sei eine starke Frau mit einer Kostümierung mit klaren Linien – und einem großen Kopfputz. „Brünhild ist ja ebenfalls eine kluge, starke Kämpferin und Walküre – ich debütiere im Herbst mit dieser Rolle, so hat sich das ja gut gefügt mit Worms.“
Popmusik sei nicht so das ihre, sagt die Sopranistin. Es passiere ihr auch beim Hören von Musik immer wieder, dass sie sich nicht wirklich darauf einlasse, sondern darauf höre, wie etwas gemacht, umgesetzt sei. Jazz sei eher das, was ihr liege. Aktuell sei sie auch verliebt in Laura Moiso: „Das Album Ikuinen valo habe ich heruntergeladen und höre es rauf und runter.“