VITA
Ismail Deniz wurde 1979 in Dinslaken als Sohn türkischer Eltern geboren. Er arbeitete bisher als Schauspieler unter anderem in Deutschland, Österreich, Griechenland, Türkei und Südkorea. Er stand sowohl auf Theaterbühnen als auch für verschiedene Kinoproduktionen wie „Prisoners of War“ vor der Kamera. Bei den Festspielen Athen wirkte Ismail Deniz etwa in der Produktion „Der gefesselte Prometheus“ mit.
Sein Schauspielstudium absolvierte Deniz von 2002 bis 2006 an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Seine erste Regiearbeit führte ihn an die Landesbühne Dinslaken. Das Stück „Warten, dass das Leben beginnt“ feierte 2013 Premiere und erhielt sehr gute Kritiken.
WORMS - Igor. Ein Name, der einen ziemlich harten Klang hat. Düster und rau, wie ein finsterer Wald. Ismail Deniz wird Igor verkörpern. Um genau zu sein Prinz Igor Bopoha; ein Russe, der bei „Glut. Siegfried von Arabien“ in der Bagdad-Bahn in der ersten Klasse reist. Ist dieser Igor der Bär von Mann, wie der Name andeutet? „Er ist ein russischer Rüpel, der gerne Wodka trinkt“, verrät Deniz. Der markante Glatzkopf wird sich äußerlich verändern, um vor dem Westchor des Doms in die Rolle des Rüpels zu schlüpfen. „Ich werde eine Perücke aufhaben. Die Maske muss sich bei mir richtig viel Mühe geben.“
Siegfried kehrt zurück vor den Dom
Bereits im vergangenen Jahr stand Deniz auf der Festspiel-Bühne. Bei „Gold. Der Film der Nibelungen“ mimte der Sohn türkischer Einwanderer Siegfried – ganz unkonventionell als Macho mit Goldzahn-Lächeln. Dass Deniz jetzt erneut in Worms vor dem Dom spielen kann, ist für ihn eine Bestätigung seiner Arbeit. Wie eine Reise zurück, so sei das neuerliche Engagement in Worms. Und „Zurück in die Vergangenheit“ könnte nicht nur das Motto für Deniz’ zweite Rolle in Worms sein. Auch in „Glut“ wird die Zeitmaschine angeworfen. Der Nibelungenstoff ist eingebettet in die Geschichte des Ersten Weltkriegs – und Ismail Deniz scheint da geradezu die Idealbesetzung zu sein. Er interessiert sich nämlich sehr für Geschichte. „Das historische Geschehen hat mich schon immer fasziniert“, erklärt „Prinz Igor“. Die Grauen des Ersten Weltkriegs, die Schlachtfelder von Verdun und anderswo hat Deniz vor Augen, wenn er sagt: „Es ist unglaublich wichtig, dass eine solche Maschinerie der Entmenschlichung nicht noch einmal angeschmissen wird.“
Dass Ismail Deniz in Worms erneut mit Regisseur Nuran David Calis zusammenarbeiten kann, freut ihn besonders. Der Schauspieler ist in diesem Jahr am Deutschen Theater in Berlin in „Kuffar – Die Gottesleugner“ ebenfalls in einer Inszenierung von Calis zu sehen. Aber jetzt liegt der Fokus erst einmal auf Prinz Igor. Der russische Rüpel, der vielleicht die Bagdad-Bahn regiert. Oder auch nicht.