Von „Tatort“ bis „Thriller“: Mainzer Herbstkonzert des Landespolizeiorchesters schöpft aus vielen Genres / Videos zur Musik
Von Manuel Wenda
Herbstkonzert des Landespolizeiorchesters im großen Konzertraum der Bereitschaftspolizei (Dekan-Laist-Straße). Foto: hbz/Jörg Henkel
( Foto: hbz/Jörg Henkel)
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MAINZ - Lateinamerikanische Rhythmen, tanzende Skelette und eine Guillotinierung: Beim Herbstkonzert der Bereitschaftspolizei Rheinland-Pfalz mit dem Landespolizeiorchester ging es recht abwechslungsreich zu.
Unter ihrem Dirigenten Stefan Grefig durchstreiften die Musikerinnen und Musiker diverse Genres, untermalt wurde die Musik von Videoprojektionen.
Der Leiter der Bereitschaftspolizei, Karlheinz Maron, sagte zur Begrüßung, dass sich in der Polizeiarbeit vieles im Umbruch befinde, daher empfinde er das Motto des Abends „Come together“ als passend. Maron: „John Lennon hat dieses Lied 1969 geschrieben, damals war eine Verwendung des Songs durch ein Polizeiorchester wohl nicht angedacht.“
Über 100 Konzerte spielt das Landespolizeiorchester jährlich, ihr Erlös kommt wohltätigen Zwecken zugute. Zum Jubiläum des Landes Rheinland-Pfalz gaben die Musiker eine Komposition in Auftrag: Der Schweizer Mario Bürki schuf eine Hommage an den „größten Schurken“, den es zwischen Taunus, Hunsrück, Nahetal und Mainz je gegeben hat, wie Klarinettist und Moderator Christian Küchenmeister ausführte: Johannes Bückler, Schinderhannes genannt. Bürkis Suite spürt dem Leben des Räubers spielerisch nach. Im Hintergrund liefen Szenen aus dem nach ihm benannten Film mit Curd Jürgens und Maria Schell. Der ist freilich etwas skurril, weil der gereifte Lulatsch Jürgens nicht mehr so ganz in die Rolle des jugendlichen Banditen passt. Schinderhannes wurde 1803 mit 23 Jahren in Mainz enthauptet – dieser frühe und spektakuläre Tod begründete seinen über Jahrhunderte währenden Ruhm.
In weiteren aufgeführten Stücken traten Musiker als Solisten in Erscheinung, Stefan Grefig applaudierte ihnen hochachtungsvoll. „Cartoon“ ist eine Liebeserklärung an Zeichentrickfilme, hier wurden fröhliche Knochenmänner ebenso wie Susi und Strolch an die Wand projiziert. Im zweiten Teil gab es Klaus Doldingers Tatort-Musik, „Thriller“ von Michael Jackson, „Latin Trumpet Fiesta“ war die erste Zugabe. Großer Beifall, im Anschluss feierten Musiker und Publikum miteinander.