Vor 25 Jahren starb der Wiesbadener Künstler und Graphiker Klaus Böttger
Karl Glässing, von 1919 bis 1923 Oberbürgermeister von Wiesbaden, im Porträt von Klaus Böttger. Archivfoto: Friedrich Windolf
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WIESBADEN - (mel). Er war einer der großen deutschen Grafiker: Am 25. November 1992 starb der Wiesbadener Künstler Klaus Böttger im Alter von 50 Jahren. Er hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, das bis heute nachwirkt.
Böttger, 1942 in Dresden geboren, zog mit seiner Familie zuerst nach Berlin, dann nach Aachen und schließlich nach Wiesbaden. Er machte hier Abitur und studierte in Mainz: neben Kunstgeschichte auch Philosophie und Biologie.
Porträts in Themen-Serien
Schon Mitte der 60er Jahre entstanden die ersten Grafiken, meistens Radierungen. Neben zeitaktuellen Motiven schuf er auch Themen-Serien, beispielsweise die Porträts von Komponisten. Seine Schriftsteller-Porträts charakterisierten auch den Menschen hinter dem Wort. Jedes Detail wurde analysiert, fast fotografisch. Das geistige und soziale Umfeld wurde miteinbezogen – das ließ diese Porträts besonders plastisch werden. Kafka und Poe, Neruda und Rimboud hat Böttger auf seine besondere Weise geehrt.
So entstanden auch zahlreiche wertvolle Buchausgaben mit seinen Werken. Besonders eng verbunden war Klaus Böttger der Büchergilde Gutenberg, die auch seinen vielleicht bekanntesten Druck zu Umberto Ecos „Der Name der Rose“ auf dem Umschlag herausbrachte. In der Kellergalerie am Bismarckring präsentierte er seine neuen Arbeiten. Für die Stadt Wiesbaden erstellte er die ersten sieben Porträts der Oberbürgermeister für das Rathaus, die er fast fotorealistisch einfing. Die Serie wurde bekanntlich von Matthias Gessinger komplettiert. Diese neuen Arbeiten wurden erst Anfang dieses Jahres vorgestellt.
Böttgers ganz eigene Handschaft, die manchmal auch surreale Züge hat, seine poetischen Bildkompositionen, seine Akribie und die herausragende Qualität seiner Drucke – all das hat auch heute noch Bestand.