Der Dortmunder Krimi „Tod und Spiele“ führt in die Szene der illegalen Käfigkämpfe. Das Team um Kommissar Faber ermittelt undercover.
Von Stefan Benz
Kulturredaktion Darmstadt
Kommissar Jan Pawlak (Rick Okon), neu im Dortmunder Team, darf im Kampfsport-Studio gleich mal zeigen, was er draufhat.
(Foto: Thomas Kost/WDR/dpa)
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Am Anfang ist Kommissar Faber (Jörg Hartmann) noch ganz der alte Zyniker vom Dienst: „Oh, da gab’s ein Grillfest“, ätzt er, als die Spurensicherung in verkohlten Gebeinen wühlt. Offenbar wurde in einer Dortmunder Industriebrache ein Mensch verbrannt. Viele Knochen sind gebrochen, was die Kripo auf die Spur illegaler Käfigkämpfe bringt. Wurde hier ein Mann eingeäschert, der sich für Geld hat totschlagen lassen?
„Tod und Spiele“ bietet wieder so ein grimmiges Szenario, wie man es vom Dortmunder „Tatort“ kennt, doch unter der Regie von Maris Pfeiffer entfaltet Wolfgang Stauchs Story eine bisweilen irritierende Leichtigkeit. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Fabers Team gar nicht weiß, ob es hier um Mord geht, weshalb der Chef unorthodoxe Undercover-Einsätze anordnet und selbst loslegt wie ein Privatdetektiv. In seinem Parka kann man ihn ja ohnehin leicht mit einem windigen Schnüffler verwechseln.
Während Faber also heimlich einen schweigsamen Jungen aus dem Hotelzimmer des Toten holt, quartiert sich Kollegin Bönisch (Anna Schudt) dort inkognito ein, um den Oligarchen Oleg (Samuel Finzi) zu beschatten, der sich Hotels, Kneipen und vielleicht bald sogar die Borussia leisten kann. So einer zahlt gewiss auch, um Menschen sterben zu sehen.
Nicht erst als Martina Bönisch seinem romantischen Räubercharme verfällt, schaut Faber ganz blümerant aus der Wäsche. Auch der Knabe, der nun im Kommissariat wohnt, lässt den nihilistischen Kotzbrocken fast schon empfindsam erscheinen.
Kommissarin Dalay (Aylin Tezel), die wieder ganz viel weiß, aber nur Kaffee kochen darf, soll für den Knaben Kindergärtnerin spielen, während der neue Kollege Pawlak, (Rick Okon), der sich Überstunden verbittet, in geheimer Mission seinen athletischen Leib im Fight Club zeigen kann. Dafür kriegt dann Fräulein Kindergartencop eins auf die Nase.
Ganz schön ungerecht. Und das ist auch gut so. Denn in diesem Krimi ist das komplette Kripo-Quartett voll im Spiel, was prima klappt, weil manchen eben auch fies mitgespielt wird. Obwohl hier ein Neuer dabei ist, wirken diese latent verzankten Dortmunder mittlerweile sehr gut eingespielt.