Mittwoch,
07.11.2018 - 02:00
3 min
Eltviller Malerin porträtiert Menschen mit ihren Hunden

Von Birgitta Lamparth
Redakteurin Kultur/Politik/Wirtschaft Wiesbaden

Margit Pendelin ist von Haus aus Apothekerin und leidenschaftliche Malerin. (Foto: Pendelin)
WIESBADEN - Sie wollten immer schon ein Gemälde von Ihnen und Ihrem Hund haben? Die Eltviller Malerin Margit Pendelin macht daraus eine Kunstaktion: „Ich suche Hundebesitzer, die mir Fotografien schicken, auf denen sie mit ihrem Vierbeiner zu sehen sind – und einverstanden sind, dass das daraus entstehende Gemälde veröffentlicht wird.“
Unter den Einsendungen wählt sie dann die aus, die sie für ihre Serie „People with their dogs“ malt. Wer dabei ist, bekommt als Dankeschön einen signierten Druck des Bilds geschenkt, dazu den Katalog einer früheren Ausstellung.
Zwei Jahre lang will Pendelin an ihrem Projekt arbeiten, begonnen hat sie vor ein paar Monaten. Wie ist sie darauf gekommen? „Eines der ersten Bilder, die ich als Autodidaktin gemalt habe, war Trübners Dogge mit Würstchen – das hat schon mal thematisch eine Spur gelegt.“ Und dann entstand – nach einem Foto in der „Gala“ – ein Bild des US-Models Cindy Crawford. „Das war für mich, als ob ich auf Öl gestoßen wäre: Ich hatte damit meinen Stil gefunden.“ Und der ist fast post-popartig: „Mich haben schon immer die reinen Farben interessiert, nicht Licht und Schatten.“ Das Ganze umrundet mit einer schwarzen Umrisslinie.
So malte sie auch Paris Hilton und ihr Hündchen „Tinkerbell“ und Wolfgang Joop und sein „Gretchen“. Das Hilton-Bild ist übrigens im Tatort „Nachtblind“ zu sehen (am 26. Dezember, ARD). In einer Ausstellung in Bad Homburg kamen die Bilder so gut an, dass sie mit dieser Idee in Serie gehen wollte. „Schließlich ist das ja auch ein kunsthistorisches Motiv: Rembrandt, Rubens oder Otto Dix haben schon Menschen mit Hunden porträtiert.“
Die Fotos, die sie bisher bekommen und umgesetzt hat, haben auch eine Geschichte: „Madison aus den USA hat eines geschickt von der Geburtstagsparty ihres Boxers Brutus. Beide tragen darauf Partyhütchen.“ Ein Bild, das Spaß machen soll – wie überhaupt die ganze Kunstaktion, die im Wechselspiel mit dem Publikum entsteht. Dabei seien lustige Selfies mit dem Hund genauso willkommen wie ein klassisches Motiv. Wichtig ist nur: Beide müssen zusammen drauf sein – der Hund und sein Mensch.
Von Haus aus ist Margit Pendelin übrigens Apothekerin und hat für Pharma-Unternehmen gearbeitet. Wo ist da die Parallele zum Malen? Sie sei das, was man einen „Präzisionsfreak“ nennt, erzählt die Eltvillerin. Und das sei bei Apothekern ja quasi eine Berufskrankheit: „Wir mögen es gern sehr genau.“ Das gelte auch für ihre Malerei.
Eine ganze Ausstellung mit der Hunde-Serie
Ihre Kunst wird, nach Abschluss der Serie in zwei Jahren, auch im Raum Frankfurt gezeigt: eine ganze Ausstellung mit der Hunde-Serie. Ein Teil der Erlöse geht an die Tierhilfsorganisation „Vier Pfoten Deutschland“. Alle, die mit ihren Lieblingen gemalt wurden, sind natürlich zur Vernissage eingeladen und haben dann Vorkaufsrecht auf „ihr“ Werk, mit Rabatt. Dann kommt das Tier nicht nur aufs Sofa – ausnahmsweise –, sondern auch darüber.