ESA-Satellitenbild der Woche: Mailand

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Der Mailänder Dom ragt aus dem Zentrum Mailands. Foto: ESA

Auf dem ESA-Satellitenbild der Woche sieht man Mailand, die zweitgrößte Stadt Italiens. Die Vegetation des "Bosco Verticale" und des "Vertical Forest", zwei Hochhäuser mit...

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DARMSTADT. Das Living Planet Symposium der ESA - die größte Erdbeobachtungskonferenz der Welt - findet vom 13. bis 17. Mai in Mailand, Italien statt. Diese Symposien, die alle drei Jahre stattfinden, ziehen Tausende von Wissenschaftlern und Datennutzern aus der ganzen Welt an. Sie diskutieren ihre neuesten Erkenntnisse, wie Satelliten den Puls unseres Planeten bestimmen.

Über 4000 Teilnehmer werden sich im größten Kongresszentrum Europas, dem MiCo Convention Centre, versammeln. Mit seiner anschaulichen Architektur ist dieses moderne Gebäude zu einem Wahrzeichen geworden. Bei der Veranstaltung werden nicht nur die neuesten Erkenntnisse über die Umwelt und das Klima der Erde aus Satellitendaten vorgestellt, sondern auch die Rolle der Erdbeobachtung beim Aufbau einer nachhaltigen Zukunft und einer widerstandsfähigen Gesellschaft.

In diesem hochauflösenden Bild, das von Kopernikus Sentinel-2 aufgenommen wurde, der etwa 800 Kilometer über dem Meeresspiegel liegt, ist das Zentrum von Mailand gut sichtbar. In der Mitte des Bildes ist der berühmte Mailänder Dom oder Duomo di Milano mit seinem umliegenden Platz zu sehen. Nach sechs Jahrhunderten ist sie eine der größten gotischen Kathedralen der Welt.

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Mailand ist die zweitgrößte Stadt Italiens und leidet, wie die meisten großen Städte, unter Luftverschmutzung. Es werden Anstrengungen unternommen, den Schadstoffausstoß zu reduzieren, und die Stadt bezieht auch mehr Vegetation in ihre Entwicklungspläne mit ein. Dadurch wird nicht nur die Umwelt angenehmer, sondern die Pflanzen tragen auch dazu bei, Treibhausgase wie Kohlendioxid aufzunehmen.

Der Bosco Verticale oder der Vertical Forest zum Beispiel zielen darauf ab, den Bedarf an urbaner Biodiversität zu wecken. Die beiden Hochhäuser mit Pflanzen und Bäumen an der Fassade befinden sich nördlich des historischen Zentrums. Die Vegetation beider Türme entspricht 20.000 Quadratmetern Wald und beherbergt eine Vielzahl von Vögeln und Schmetterlingen. Diese Vegetation absorbiert etwa 30 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.

Ein weiteres Beispiel für die Bemühungen der Stadt, grün zu werden, ist die Biblioteca degli Alberi, eine Bibliothek der Bäume, die neben dem Bosco Verticale sichtbar ist. Mit seiner geometrischen Gestaltung und seinen unregelmäßigen Landflächen beherbergt der Garten über 100.000 Pflanzen und Bäume, die mit Fuß- und Radwegen verbunden sind. Aber das ist noch nicht alles, die lokale Regierung will bis 2030 weitere drei Millionen Bäume pflanzen.

Von esa/jei