Von Johannes GötzenWORMS - Mit einem Fingerschnippen fliegt der Siegfriedstein von seinem angestammten Platz vorm Liobahaus durch die dicke Wand des Dom-Westchores, dann im Innern durchs Kirchenschiff, um direkt vorm Altar liegen zu bleiben. Das funktioniert natürlich nur in der digitalen Welt – dort aber verblüffend echt wirkend. Am Freitag präsentierten die Professoren Dr. Jan Drengner vom Fachbereich Touristik/Verkehrswesen und Dr. Werner König vom Fachbereich Informatik der Wormser Hochschule eine Spiele-App, die sie mit Studierenden im Rahmen eines von der Stadt in Auftrag gegeben Forschungsauftrages zum Rheinland-Pfalz-Tag entwickeln. Diese App trägt den Namen „schaz – Wormser Schätze neu entdecken“ und soll spielerisch Wissen zur Stadt Worms und zum Landesfest vermitteln. Zu gewinnen gibt es dabei natürlich auch etwas.
Die Programmierer schicken den Spieler an seinem Smartphone oder dem Tablet beispielsweise ins Mittelalter, wo er sich in einem Ritterkampf wiederfindet oder durch die Gassen von Worms zur Zeit des Luther-Reichstages streift. Die Spiele-App umfasst circa 20 Spiele in Form verschiedener Spieltypen, darunter Memory, Glücksrad, Quiz-Spiele sowie Spiele mit Einbindung von Augmented Reality, 360-Grad-Videos und Virtual-Reality-Visualisierungen. Dank virtueller Rundgänge auf dem Smartphone erhält man einen neuen Blick auf die Stadt und wird dazu animiert, sich intensiver mit den verschiedenen Themen auseinanderzusetzen. Für die Hochschule ist diese App eine gute Möglichkeit der praxisnahen Ausbildung, bietet aber auch die Chance, neue Erkenntnisse für die Forschung zu gewinnen, etwa welches Potenzial solche Spiele-Apps zur Vermarktung von Veranstaltungen, Destinationen und zur „Erlebnisgenerierung“ besitzen.
- BOTSCHAFTER
„300 000 und Du!“ heißt eine Kampagne, mit der Helfer, Aussteller, Vereine und andere zum Mitmachen beim Rheinland-Pfalz-Tag angeregt werden sollen.
Als „Botschafter“ wurde dazu Wolfgang Meurer ernannt, der beim Lions Club oder im Einzelhandel durch die Organisation zahlreicher Aktionen und Veranstaltungen viel Erfahrung gewonnen hat.
OB Michael Kissel nannte Meurer „einen erfahrenen Werber für unsere Stadt mit einem unglaublichen Charme.“
- Weiterführende Links
Bewerbungsphase beginnt im September
Die erste Vorführung am Freitag im Mozartsaal jedenfalls endete mit Applaus. Der kam von Vereinsvertretern ebenso wie von Vertretern aus Wirtschaft oder Kultur, Schulen oder Behörden und Organisationen. Sie alle hatte die Stadt zur ersten öffentlichen Präsentation der Ideen für den Rheinland-Pfalz-Tag eingeladen. Der findet nämlich exakt in einem Jahr statt, vom 1. bis zum 3. Juni 2018. An diesem Wochenende sollen sich „die ganze Stadt, alle ihre Bürger als gute Gastgeber zeigen“, betonte Oberbürgermeister Michael Kissel. Weltoffen, erlebnisreich und lebenswert, so soll sich die geschichts- und traditionsreiche Stadt Worms präsentieren. Das sei „eine große Gemeinschaftsaufgabe“, an der alle mitarbeiten sollen.
Sascha Kaiser, Geschäftsführer der Kultur- und Veranstaltungs GmbH, stellte das Konzept mit den zahlreichen Bühnen und Veranstaltungsorten zwischen Hauptbahnhof und Rheinufer vor, die fußläufig erreichbar sind (die WZ berichtete). Es gelte jetzt auch, Partner und Sponsoren zu finden aus der Wormser Wirtschaft. Schließlich wolle man auch den starken Wirtschaftsstandort Worms deutlich machen, so Kaiser. Die Bewerbungsphase zum Mitmachen werde im September starten, so Steffen Bungert, Referent für Veranstaltungsmanagement und Landesfestkoordinator in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz. Bis dahin können sich Vereine und Organisationen schon mal Gedanken machen, wie sie sich beteiligen könnten, so Karl-Heinz Winkler, Leiter des Büros des Oberbürgermeisters. Wobei Bungert und Winkler betonen, dass es wohl nicht möglich sein wird, dass sich jeder Verein oder jeder Winzer präsentiert. Sinnvoll könne es ein, sich zusammenzuschließen, um sich mit gemeinsamen Aktionen zu bewerben.
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